Halle Halle: Gymnasium für Erwachsene
Halle (Saale)/MZ. - Auch Marian Szafranski hat diesen sogenannten zweiten Bildungsweg eingeschlagen. Als gelernter Einzelhandelskaufmann ist der 29-Jährige nach der Lehre zunächst nach Hannover (zu ALDI) gegangen. "In Oranienburg habe ich mich (bei Fressnapf) schließlich bis zum Filialleiter hochgearbeitet. Aber es war einfach kein Job, der erfüllt. Ich fragte mich: Was jetzt?"
Neue Perspektiven
Marian Szafranski sucht mit dem Abitur in der Tasche neue Perspektiven, seinen Klassenkameraden Christian Gragert reizt die Aussicht auf einen besseren Verdienst. Die 29-jährige Jessica Bollmann strebt nach mehr Bildung. "Ich wollte unbedingt das Abitur nachmachen, um studieren zu können, da ich Bildung für sehr wichtig halte - vor allem für meinen Beruf. Früher waren Schauspieler sehr gebildete Menschen - heute zum Teil auch noch, aber es gibt viele, die sich Schauspieler schimpfen und es eigentlich nicht dürften."
Die gelernte Hotel-Fachfrau und Schauspielerin ist für das Spät-Abitur extra nach Halle gezogen. Die meisten der Schüler kommen nach Angaben der Schulleitung aus Halle und Umgebung. Das Modell gibt es nur zwei Mal in ganz Sachsen-Anhalt, sagt Schulleiterin Heidemarie Klein. "Dabei decken wir in Halle gewissermaßen den Süden ab - die Kollegen in Magdeburg übernehmen den Norden."
Jeder hat andere Motivation
Bildung, Perspektive, besserer Verdienst - jeder hat eine andere Motivation, noch mal am Kolleg oder Abendgymnasium die Schulbank zu drücken. Schulleiterin Klein nennt die Voraussetzungen: "Die Schüler müssen mindestens 18 Jahre alt sein, eine abgeschlossene Berufsausbildung haben oder eine mindestens dreijährige berufliche Tätigkeit oder einen Wohnsitz in Sachsen-Anhalt."
Genaue Informationen gibt es Donnerstag ab 10 Uhr beim Tag der offenen Tür am Kolleg und Abendgymnasium in Halle.