Halle Halle: Geplantes Kulturspektakel im Gasometer ist geplatzt
HALLE/MZ/GG. - Bei Arbeiten am Gasometer seien Altlasten in einer solch hohen Konzentration festgestellt worden, die die vorgesehenen Auftritte unmöglich machen, sagte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) auf Anfrage der MZ. Erst vor wenigen Tagen sei bei Arbeiten ein größerer Tank im Erdreich gefunden worden.
Die Stadt setze alles daran, das Gebiet schnellstmöglich sanieren zu lassen, damit das vorgesehene Kulturspektakel im Sommer 2011 stattfinden könne, kündigte die OB an. Sie sei nach wie vor von dem Projekt überzeugt, das Halles überregionales Profil als Kulturstadt schärfen könne, betonte die Rathauschefin. Szabados will das Gasometer - unabhängig von den Auftritten Seyfferts - als Event-Ort profilieren. Die Veranstaltungen während des Festivals "Theater der Welt" im vorigen Jahr oder während des Skater-Treffens im Sommer hätten sie überzeugt, hieß es.
Im September hieß es noch, dass die Vertragsunterzeichnung unmittelbar bevorstehe. Vorgesehen waren zwölf bis 15 Auftritte Seyfferts mit seiner Company während der Theaterpause im Sommer kommenden Jahres. Der Künstler müsse noch weitere Sponsoren finden, hieß es. Zuschüsse aus der klammen Stadtkasse für das Spektakel, das in Halles Kulturszene nicht nur Befürworter fand, hatte Szabados strikt abgelehnt. Mehrere Unternehmen zeigten sich aber bereit, das Projekt zu unterstützen.
Die Gregor Seyffert Company hatte zuletzt vor allem mit ihrem "Marquis de Sade" - einem spektakulären Cross-Genre-Aktionstheater - im stillgelegten Kraftwerk Vockerode begeistert. Die Aufführung stand unter der künstlerischen Leitung, Inszenierung und Choreografie Seyfferts.
Der 1967 geborene Tänzer hat mehrere nationale und internationale Preise eingeheimst. So gewann er 1997 den Prix Benois de la Danse-Unesco als "Weltbester Tänzer 1997". 2002 erhielt er den Deutschen Kritiker-Preis in der Sparte Tanz, 2003 den Deutschen Tanzpreis. Thomas Guggi, Manager des Star-Tänzers, wollte sich erst nach einem weiteren Gespräch mit der Rathausspitze zu einer möglichen Verschiebung der Auftritte in Halle äußern.