Halle Halle: Firma Siewert kauft Kaserne in Lettin
HALLE/MZ. - Die Suche nach einem Investor für die ehemalige Kaserne in Lettin ist beendet: Wie die in Halle seit Jahren aktive Siewert Massivhaus GmbH am Dienstag mitteilte, habe man das etwa zwölf Hektar große Areal am Heiderand am 30. April vom Bund erworben. Laut Horst Siewert, der in dem Unternehmen für die Projektentwicklung zuständig ist, soll dort für insgesamt rund 30 Millionen Euro ein Wohngebiet mit über 100 Einfamilienhäusern errichtet werden.
Start soll Frühjahr 2011 sein
"Wir wollen das Gelände zunächst erschließen und dann Kaufinteressenten schlüsselfertige Häuser anbieten", sagte Siewert der MZ. Zuvor müssten die verbliebenen Kasernengebäude abgerissen werden. Als Baustart werde das Frühjahr 2011 angestrebt. Die feierliche Übergabe des Kasernengeländes durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben findet am 2. Juni statt. Einen Kaufpreis nannte Siewert nicht.
Derzeit wird im Rathaus, das die stadtplanerische Hoheit über das Areal innehat, der Entwurf eines Bebauungsplans erarbeitet. Ein solcher Plan regelt, was auf einem bestimmten Terrain gebaut werden darf und was nicht. Laut Beschluss des Stadtrats soll auf dem alten Kasernengelände hochwertiges Wohnen im Grünen ermöglicht werden.
"Es wird ein intensiv begrüntes Areal", bestätigte auch Siewert. Alle Ersatzmaßnahmen und -pflanzungen für Grünflächen und Bäume, die wegen der Bauarbeiten zunächst weichen müssten, würden auf dem Gelände vorgenommen.
Die Lettiner Kaserne - zuletzt Stützpunkt von Sanitätseinheiten - war 2007 von der Bundeswehr aufgegeben worden. Die Stadt hatte lediglich die Sporthalle und den Sportplatz übernommen. Die Zukunft der Restfläche stand bislang in den Sternen.
Freie Grundstücke werden knapp
Für die Verwaltung ist die von Siewert geplante Investition von großer strategischer Bedeutung: Um der Abwanderung ins Umland entgegenzuwirken, ist das Rathaus bemüht, bauwilligen Familien Grundstücke anbieten zu können. Doch langsam wird der Baugrund knapp. Wohnbaustandorte wie Heide-Süd, Büschdorf und Wörmlitz sind bald ausgelastet, und nach 2015 - so die Schätzungen - wird es kein freies Bauland mehr in Halle geben. Die Firma Siewert hat bereits neue Wohngebiete am Hufeisensee, in Dölau und in Heide-Süd errichtet.