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Halle Halle: Einkaufsbahnhof feiert 10-jähriges Jubiläum

Von Michael Falgowski 29.08.2013, 19:57
Seit zehn Jahren ist Michal Kutz Halles Bahnhofsmanager.
Seit zehn Jahren ist Michal Kutz Halles Bahnhofsmanager. Günter BauEr Lizenz

HALLE/MZ - Ja, natürlich kennt Halles Bahnhofsmanager den Schriftsteller Curt Goetz, der über Halles Bahnhof einst ein böses Bonmot verfasste. „Ich stimme mit Curt Goetz hundertprozentig darin überein, dass der Hauptbahnhof der schönste Ort Halles ist“, sagt Michael Kutz. Und weiter? „Ich kenne das Zitat nicht weiter!“ Was natürlich Quatsch ist; Kutz will einfach nichts Schlechtes über Halle zitieren. Der Vorteil des „Verkehrsknotenpunkts“, so hatte Goetz vor einem halben Jahrhundert nämlich gespottet, bestehe darin, „diese Stadt nach allen Himmelsrichtungen verlassen“ zu können.

Was ja nichts über Halles Hauptbahnhof aussagt. Der ist aufgrund seiner Lage im Schienennetz heute vielmehr der bedeutendste Bahnhof Sachsen-Anhalts: 13 Bahnsteige, 560 Züge täglich und 35 000 bis 40 000 Reisende und Besucher frequentieren ihn Tag für Tag.

Und seit zehn Jahren nennt er sich „Einkaufsbahnhof“. „Es waren mal 25 000 Gäste täglich. Die Geschäfte locken heute auch am Wochenende sehr viele Hallenser“, sagt Kutz. Seit zehn Jahren ist der 52-Jährige Bahnhofsmanager in Halle. Damals war der Bahnhof gerade aufwendig erneuert worden.

Immerhin investierte die Bahn seinerzeit 26,5 Millionen Euro; allein für die Sanierung der fünf Bahnsteighallen wurden 14 Millionen Euro ausgegeben; weitere 12,5 Millionen waren für das „Handels- und Dienstleistungszentrum“ notwendig. Dieser Umbau zum „Einkaufsbahnhof“ mit heute 35 Läden, Lesecafé und Lounge - ist sicher die größte Veränderung für die Hallenser - und ein Erfolg, so Kutz. „Von Anfang an sind die Umsätze Jahr für Jahr gestiegen. Leerstand gibt es nicht.“ Während der Dekade seit der Sanierung hat sich vor allem das Umfeld des Bahnhofs verändert: Der neue Riebeckplatz ist entstanden, die Stadt hat zwei neue Straßenbahn-Haltestellen und den Zentralen Busbahnhof gebaut. Auch das neue Landesverwaltungsamt brachte eine spürbare Belebung. Kutz weiß: „Ein Bahnhof ist immer auch eine Baustelle.“ Momentan ist es freilich ruhig. Bis Ende des Jahres werden lediglich die Toiletten modernisiert, die an einen privaten Betreiber verpachtet werden.

Richtig „ernst“ für den Fahrgast wird es erst wieder ab Ende 2016. Dann werden im Zuge der 500 Millionen Euro teuren Modernisierung des Eisenbahnknotens Halle bis 2018 die Bahnsteige neu gebaut. Danach werden sie übrigens auch richtig durchnummeriert: nicht mehr 12 und 12 a, sondern von 1 bis 13.