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Halle Halle: Anschlag auf

Von GERT GLOWINSKI UND JAN MÖBIUS 02.09.2011, 11:55
Im Club «Charles Bronson» wurde in der Nacht zum Freitag ein Feuer gelegt. (FOTO: THOMAS MEINICKE)
Im Club «Charles Bronson» wurde in der Nacht zum Freitag ein Feuer gelegt. (FOTO: THOMAS MEINICKE) CARDO

Halle (Saale)/MZ. - Schock für viele Clubbesucher in Halle: Gegen einen derbekanntesten Musik-Klubs derStadt ist ein Brandanschlag verübtworden. In der Nacht zum Freitagwurde im „Charles Bronson“ in derBerliner Straße Feuer gelegt. DerKlub ist vor allem bei Studenten beliebt und wurde erst vor zwei Jahren eröffnet. Wer hinter dem Anschlag steckt, ist laut Polizei nochunklar.

Der Schaden liegt im fünfstelligen Eurobereich, die nächstengeplanten Veranstaltungen mussten abgesagt werden. „Es hat den Anschein, als ob jemand etwas gegen uns hat“, sagtKlub-Betreiber Sven Fröhlich. Bereits vor Wochen hatte es bei laufendem Betrieb eine Bombendrohung gegeben. Alle Besucher hatten das Gebäude verlassenmüssen, die Polizei war mitSprengstoff-Spürhunden angerückt. „Gefunden wurde nichts,aber das macht schon nachdenklich“, sagt der 28-Jährige. Sein Klubsei nicht nur in Halle bekannt, sondern auch international. Renommierte DJs würden regelmäßig Einladungen nach Halle annehmen.

„Es lief bislang für uns ganz gut.Aber so etwas ruft eben auch Neider auf den Plan“, sagt Fröhlich. Einen konkreten Verdacht hege eraber nicht. Nach der Sommerpausehatte der Klub erst im August wiedereröffnet, seitdem waren jedesWochenende hunderte Besuchergekommen. Offenbar waren die Brandstiftervor dem Anschlag in den Klub eingebrochen. Nach Polizeiangabennahmen sie hochwertige Musiktechnik mit - und zündeten dannden Klub an. Auch die Polizeischließt deswegen einen gezieltenAnschlag nicht aus. Den größtenSchaden in dem Klub, der direktunter der Volkmannstraßen-Brücke liegt, hat aber nicht das Feuerangerichtet. Durch die enorme Hitze war ein Wasserrohr geplatzt. Dadurch wurden die Flammen teilweise gelöscht, bevor sie den gesamten Klub erfassen konnten. Allerdings wurde so das Gebäude fastunter Wasser gesetzt.

„Wir werdendie Schäden natürlich beseitigenund wollen auch künftig weiter einen Beitrag zur halleschen Kultur-Szene leisten“, so Betreiber Fröhlich. Ein stadtweiter Disco-Kriegscheint allerdings nicht im Gangezu sein. „Wir reden doch alle miteinander“, so Fröhlich. Das bestätigen auch andere. „In der Szene istes ruhig“, sagt der Betreiber einesbekannten Clubs gegenüberder MZ.