Halle Halle: Angeklagter gesteht Sex-Tat

Halle/MZ. - Allerdings hatte das Gericht für die Aussage des Angeklagten die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Dies hatte die Verteidigung beantragt.
Mehrfach hatten der Junge und seine sechsjährige Schwester vor der Tat den Mann in dessen Wohnung in Heide-Nord besucht. Während das Mädchen Fernsehen schaute, soll der bereits wegen Missbrauchs vorbestrafte Mann den Jungen ins Schlafzimmer mitgenommen haben. Als er dem Kind jedoch die Hose und den Slip herunterzog, sei der Junge zusammen mit seiner Schwester aus der Wohnung geflohen.
"Am nächsten Tag versprach er den Kindern eine Überraschung, damit sie wieder mit in die Wohnung kamen", verlas Staatsanwältin Viola Knatz die Anklage. An diesem Tag habe er sich selbst und den Jungen im Schlafzimmer entkleidet und unsittlich berührt, wobei die Schwester wiederum im Nachbarzimmer Fernsehen schaute.
Womit der Hallenser jedoch nicht gerechnet hatte, war, dass der Zehnjährige umgehend seiner Mutter erzählt hatte, was in der Wohnung geschehen war. Sie erstattete Anzeige, woraufhin noch am gleichen Tag die Handschellen klickten. Bei einem Alkoholtest stellten die Beamten 1,46 Promille
bei dem Angeklagten fest. Seit dem 4. Oktober sitzt der 40-Jährige in Untersuchungshaft.
Wie in dem Prozess zu erfahren war, hat der gebürtige Burger bereits eine Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in der sozialtherapeutischen Anstalt in Halle abgesessen. Im April 2006 wurde er entlassen. Wegen dieser Vorstrafe droht dem Angeklagten nun eine Mindeststrafe von einem Jahr statt von nur drei Monaten.
Mit einem Urteil wird am Mittwoch gerechnet. Zuvor soll ein psychiatrischer Gutachter beurteilen, ob der 40-Jährige schuldfähig ist und ob er möglicherweise in eine Entziehungsanstalt eingewiesen werden muss. Eine Sicherungsverwahrung will die Staatsanwaltschaft für den Angeklagten nicht beantragen.