Halle Halle: 350 Besucher lauschen Polizeiruf-Kommissaren

Halle (Saale)/dapd. - Mehr als 350 Besucher waren in die Buchhandlung am Marktplatz gekommen und folgten über eine Stunde den beiden Mimen, die aus ihrem Buch „Herbert & Herbert - Mit Dir möchte ich nicht verheiratet sein“ zitierten.
17 Jahre lang war Halle ihr Revier. Dort lösten sie als MDR-Polizeiruf-Kommissare Herbert Schmücke und Herbert Schneider ihre Fälle. Sie fuhren mit Blaulicht über Straßen der Saalestadt, bezogen im Rathaus und in der einstigen Telekom-Niederlassung ihr Kommissarsbüro. Für die 50. und letzte Folge sollte am Mittwoch (10. Oktober, 17.00 Uhr) die letzte Klappe fallen. Danach ist Schluss für die Ermittler. „Ein bisschen Wehmut ist schon da“, sagt Jaecki Schwarz und zeigt sich aber auch erleichtert. „Der letzte Dreh war anstrengend“, sagt der 66-Jährige und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Wir hatten ein traumhafte Aufklärungsquote von 100 Prozent.“
Zwtl: Vom „Pferdemörder“ zur „Tödlichen Entscheidung“
Im März 1996 flimmerte der erste Polizeiruf 110 mit den beiden Hauptdarstellern über den Bildschirm. In „Der Pferdemörder“ trafen Schwarz und Winker aufeinander, am 20. Mai 2012 in „Bullenklatschen“ waren sie vorerst zum letzten Mal zu sehen. Im Frühjahr 2013 wird ihre letzte Folge in der ARD ausgestrahlt. „Tödliche Entscheidung“ lautet der Arbeitstitel für den eineinhalbstündigen Streifen, der unter anderem im Wörlitz und in der Stadt aus Eisen „Ferropolis“ bei Gräfenhainichen entstand. In diesem Fall müssen Schmücke und Schneider den Tod eines Models klären. Es werde eine romantische Szene geben, „wo wir uns beide verabschieden werden“, sagen sie. Mehr wollen sie aber nicht verraten.
Derweil scheint ihnen die Stadt Halle ans Herz gewachsen zu sein. Für Winkler, der inzwischen in Berlin wohnt, war Halle über Jahre die künstlerische Heimat. Dort arbeitete er am damaligen Landestheater und am neuen theater. Schwarz hält mit seinen „Problemen“ mit der Saalestadt nicht hinter dem Berg. „Ich verfahre mich ständig in der Stadt“. Beide sind sich aber sicher: Sie haben viel für die größte Stadt Sachsen-Anhalts getan. „Halle sieht durch den Bildschirm wie eine Weltstadt aus“, sagt Schwarz und fügt hinzu: „Ich bin mal gespannt, wie uns Halle mal ehren wird“. Und er setzt mit Blick auf die künftige Wirkungsstätte der neuen MDR-Polizeiruf-Ermittler noch ein drauf: „Bis Magdeburg wie eine Weltstadt aussieht, werden 50 Folgen nicht reichen“.
Ulrike Senske aus Halle blättert in dem im Eulenspiegel Verlag erschienen Buch und zeigt stolz auf ihr Autogramm von Schwarz und Winkler. Sie schaue immer den Polizeiruf aus Halle. Die anderen interessierten sie nicht. Weihnachten werde sie sich alle bisher ausgestrahlten 49 Folgen als DVD schenken lassen, sagt sie.