Halle Halle: 30 Häuser in Glaucha sind ohne Graffiti

Halle/MZ. - Dazu kommen die Kita Taubenhaus, die Sekundarschule Glaucha und die Grundschule August-Hermann-Francke, die bereits im Juli von Auszubildenden der Stadtwirtschaft Halle von den illegalen Sprühereien gereinigt wurden.
"Wir hoffen, dass von einem gereinigten Gebäude und einem graffitifreien Glaucha eine Signalwirkung ausgeht", so Wiegand. Denn nur wenn es gelinge, die Bürger in Glaucha zum mitmachen zu motivieren und mit dem Ergebnis ein Zeichen zu setzen, könnten auch Hauseigentümer in anderen Vierteln motiviert werden. Dafür sollen jetzt alle Gebäudebesitzer von der Stadt angeschrieben werden.
Doch trotz aller Begeisterung über den aus Rathaussicht positiven Start der Aktion bleibt noch viel zu tun: Von 311 Häusern zwischen Mauerstraße, Torstraße, Steinweg und Glauchaer Straße sind nach einer Erhebung der Stadtverwaltung 162 Häuser besprüht, das sind 52 Prozent. An der Aktion "Graffitifreies Glaucha" haben sich neben der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) - die zwölf Häuser reinigte - lediglich fünf Privateigentümer gemeldet.
Für eine weitere Reinigungsaktion im Frühjahr rührte Wiegand deshalb bereits am Mittwoch die Werbetrommel: "Die Stadt kann schon aus rechtlichen Gründen nicht die Häuser von Privateigentümern reinigen, sondern dies nur unterstützen." Zur Belohnung von Hausbesitzern, die sich beim Ordnungsamt für das "Graffitifreie Glaucha" anmelden, seien daher kleine Preise ausgeschrieben worden: Wer mitmacht, kann Freikarten für den Zoo oder das Maya Mare erhalten.
Besonders schwierig ist die Situation südlich des Franckeplatzes, weil hier bei rund 5 Prozent aller Häuser die Eigentumsverhältnisse nicht geklärt seien und rund 40 Prozent aller Besitzer nicht vor Ort wohnen. Wie schwer die Schäden durch Graffiti im Glauchaviertel sind, machte Joachim Effertz (HWG) deutlich: Obwohl dem Wohnungsunternehmen nur rund 4 Prozent der gesamten Wohnungen im Quartier gehören, müssen dort 14 Prozent aller Kosten für Graffitireinigung aufgebracht werden. Die Ursachen sind, so Wiegand, vielfältig: "Vor allem nehmen die am Tag zu, wenn sich niemand um das Objekt kümmert."