1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Hafen Halle: Hafen Halle: Grünes Licht für die Bahn

Hafen Halle Hafen Halle: Grünes Licht für die Bahn

Von Peter Godazgar 22.12.2003, 18:34

Halle/MZ. - Eine missliche Lage, keine Frage - doch bei der Hafen Halle GmbH, einer Tochtergesellschaft der halleschen Stadtwerke, versucht man das Beste draus zu machen. "Man denkt ja, wenn man vom Hafen spricht, nicht in erster Linie an die Verknüpfung von Straße und Schiene", sagt Karsten Slawik, einer von zwei Verantwortlichen für den Bereich Vertrieb im Hafen. Doch genau auf dieses Feld haben sich die Verantwortlichen in den vergangenen Monaten konzentriert - und es deutlich ausgebaut.

Knapp 6 000 Tonnen wurden im ersten Halbjahr von der Bahn auf Laster umgeschlagen - im zweiten Halbjahr waren es schon 17 000 Tonnen. Offenbar gibt es in diesem Bereich ein großes Potenzial - und Platz ist reichlich vorhanden: Insgesamt sechs Kilometer Gleise gibt es auf dem Hafen-Gelände.

Die Kunden kommen natürlich aus Deutschland, aber auch aus Tschechien, Polen und Holland. Umgeschlagen werden vor allem Düngemittel, aber auch Metall oder alte Bahnschwellen. "Seit August ist hier regelmäßig Betrieb", sagt Slawik mit Blick auf die Gleisanlagen. Gerade steht ein Güterzug aus Rostock da; eine Viertelstunde dauert es, um 25 Tonnen Düngemittel vom Waggon auf den Lkw zu befördern.

Höhepunkt war in diesem Jahr freilich die Ankunft eines Flugzeugrumpfs: Das monströse Teil einer alten Iljuschin kam im Mai auf dem Gütermotorschiff MS Rügen aus Großmachnow bei Berlin und wurde auf einen Spezialtransporter verladen, um seine Reise auf der Straße fortzusetzen. Ziel war das Technik-Museum in Merseburg.

Trotz des chronisch niedrigen Wasserstands (die Fahrrinne muss mindestens 1,60 Meter tief sein, um schiffbar zu sein) konnte aber auch die Umschlagmenge vom Schiff in diesem Jahr gesteigert werden: 2002 waren es 13 000 Tonnen, in diesem Jahr rund 22 000 Tonnen. Freilich bewegt man sich hier auf extrem niedrigem Niveau: Ausgelegt ist der Hafen für eine Kapazität von zwei Millionen Tonnen. Dementsprechend gibt es derzeit auch nur fünf fest angestellte Mitarbeiter. Die Millionenverluste, die der Hafen einfährt, gleicht der Mutterkonzern - die Stadtwerke - aus.

Nein, befriedigend sei die Situation keineswegs, sagt denn auch Karsten Slawik. Fest steht für ihn außerdem, dass der Hafen noch bekannter werden muss - nicht zuletzt in Halle selbst. "Es gibt immer noch Hallenser, die nicht wissen, dass es hier einen Hafen gibt", sagt Slawik.

Im Internet unter:

www.hafen-halle.de