Gute Quote für Halle-Krimi Gute Quote für Krimi aus Halle: "Ende für Zorn ist noch lange nicht erreicht"

Halle (Saale) - 14 Prozent Marktanteil für „Zorn - Kalter Rauch“ zur Primetime. Produzent Jens Körner zeigte sich am Freitag äußerst zufrieden mit der deutlich gestiegenen Quote für den fünften Halle-Krimi, der am Donnerstagabend zur besten Sendezeit in der ARD lief.
Nach guter Quote beim ersten Film hatten die drei weiteren Zorn-Verfilmungen um die beiden skurrilen Kommissare Claudius Zorn und Schröder nur einen Anteil von etwa zwölf Prozent, was hinter den Kulissen für Diskussionen um ein Ende der Zorn-Reihe führte. Mit dem fünften Teil nun aber der Quoten-Sprung.
Hohe Marktanteile für Zorn auch bei jungem Publikum
„So! 14 Prozent geschafft. Jetzt kann man Druck machen, dass es weitergeht“, so Körner, der alle fünf Verfilmungen der Romane des halleschen Bestseller-Autors Stephan Ludwig produzierte, gegenüber der MZ. Vor allem die deutlich gestiegenen Marktanteile bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern machten nun Hoffnung auf eine Fortsetzung der Krimireihe, die seit 2013 in Halle gedreht wird.
Ein kleiner Wermutstropfen ist die konkrete Zuschauerzahl. Insgesamt sahen 3,54 Millionen Zuschauer den neuen Film, der aber nur ganz knapp den Tagessieg verpasste. Damit erreichte „Zorn - Kalter Rauch“ in dieser Statistik den geringsten Wert aller fünf erschienenen Filme, die in Halle gedreht wurden. „Die absoluten Zahlen sind aber egal“, erklärt Körner. „Die Quote beim Gesamt-Marktanteil und auch bei den jungen Leuten ist wichtig“.
Wer entscheidet, ob es weitere Zorn-Filme geben wird?
So liegt der Grund für die niedrige Zuschauerzahl in den Sehgewohnheiten. Derzeit herrscht eine allgemein geringe Fernsehlaune bei den Deutschen. Dies bedeutet, dass zur Zeit insgesamt weniger Leute Fernsehen schauen, davon aber mehr „Zorn“.
Und dies größtenteils mit Genuss. Nach den positiven Bewertungen der Berufskritiker, fiel auch das Fazit in den sozialen Medien zumeist positiv aus. Aber wer entscheidet nun, ob es weitere Zorn-Filme geben wird? Auftraggeber für die Filme sind der Mitteldeutsche Rundfunk und Degeto, eine hundertprozentige Tochter der ARD. „Im Prinzip entscheidet es die Degeto“, so Produzent Körner, der mit seinem Filmkombinat Nordost gerne weitermachen würde.
Degeto: Das Ergebnis von Zorn wird noch analysiert
Degeto erwirbt fiktionale Programme für die ARD, die Dritten Programme der Landesrundfunkanstalten, 3Sat, Arte sowie die weiteren Spartenkanäle. Die Programmbeschaffung erfolgt durch Auftrags- und Koproduktionen sowie Lizenzkäufe von Filmen und Serien in redaktioneller Verantwortung.
Auf MZ-Nachfrage gab sich Degeto am Freitag bedeckt. „Das Ergebnis wird noch analysiert und man wird zum gegebenen Zeitpunkt in entsprechende Gespräche gehen“, so Sprecherin Natascha Liebold. „Daher können wir zum jetzigen Zeitpunkt nichts Konkretes sagen.“
Genügend Stoff für eine Fortsetzung von „Zorn“
Unterdessen ist man beim MDR zufrieden mit der Erstausstrahlung. „Wir freuen uns sehr über das gute Ergebnis – vor allem auch beim jungen Publikum“, so Programmdirektor Wolf Dieter Jacobi gegenüber der MZ. Über eine Weiterführung werden Gespräche mit der Degeto und dem Produzenten stattfinden.
Genügend Stoff für eine Fortsetzung von „Zorn“ ist jedenfalls da und Autor Stephan Ludwig, der auch die Drehbücher schreibt, hofft auf weitere Filme. Sein sechstes und noch nicht verfilmtes Buch mit dem Titel „Zorn – Wie du mir“ erschien im Herbst 2016, im Herbst 2017 erscheint mit „Zorn – Lodernder Hass“ bereits Teil sieben. Und Ludwig verspricht: „Das Ende für Zorn ist noch lange nicht erreicht.“ (mz)
