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Grundschule "Ulrich von Hutten" Grundschule "Ulrich von Hutten": Viele Schulranzen sind zu schwer

Von Camilla von Loeper 02.12.2015, 15:57
Schulanfang mit Ranzen und Zuckertüte
Schulanfang mit Ranzen und Zuckertüte dpa Lizenz

Halle (Saale) - Bücher, Hefte, Stifte, Brotdose, eine Getränkeflasche - Schulkinder schleppen eine ganze Menge in ihren Ranzen herum. Oft zu viel und manchmal sogar viel zu viel, findet die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) - und bittet darum regelmäßig zum Schulranzen-Check. In Halle kamen nun die Ranzen der Erstklässler der Grundschule „Ulrich von Hutten“ auf die Waage. Ergebnis: Rund 20 Prozent der Ranzen waren ein bisschen oder deutlich zu schwer. Für AOK-Sprecher Michael Schwarze ist das schon ein „passables Ergebnis“.

„Stabil, körpergerecht geformt, im Dunkeln leuchtend - so sieht ein idealer Schulranzen aus“, sagt Schwarze. Aber auch auf den Inhalt kommt es an. Und da würden gerade Erst- und Zweitklässler oft zu viel Gepäck auf dem Rücken tragen. Die Faustregel: Grundschüler sollten nicht mehr als zehn und maximal 15 Prozent des eigenen Körpergewichts auf dem Rücken tragen. Der Ranzen eines 30 Kilogramm schweren Kinds darf demnach maximal 4,5 Kilo wiegen.

Vollkommen starr ist diese Regel freilich nicht zu sehen: „Die Körperstruktur der Kinder ist in diesem Alter sehr unterschiedlich“, so Schwarze. Kleine und zartgebaute Kinder müssten natürlich mehr geschont werden, als Kinder, die kräftiger oder sportlicher sind. Bei übergewichtigen Kindern sei deren Skelett ohnehin schon zusätzlich belastet. Und auch die Länge des Schulwegs spielt eine Rolle.

Schick soll so ein Ranzen natürlich auch sein. Der AOK-Sprecher empfiehlt Eltern indes, immer auf den Hinweis „DIN 58124“ am Schulranzen zu achten. Diese Norm sieht eine ausreichende Ausstattung mit Reflektoren und Signalfarben vor, damit die Kleinen im Straßenverkehr gut sichtbar sind.

Mit entscheidend für den Sitz des Ranzens ist die Einstellung der Tragegurte. „Das wird immer unterschätzt“, sagt Michael Schwarze. Die Gurte müssen eigentlich jeden Tag neu eingestellt werden. Ob der Ranzen am einen Tag leichter und am nächsten schwerer ist, wirke sich schon auf seine Lage auf dem Rücken aus.

Streng genommen müsste auch die Gewichtsverteilung beachtet werden. Schließlich sollten die Eltern die Ranzen regelmäßig durchforsten, damit nicht sinnlos Kilos durch die Gegend geschleppt werden. (mz)