Grüfte erhalten neue Reliefs
Halle/MZ. - 20 000 Euro hat der 1990 gegründete Verein Bauhütte, der sich um die Wiederherstellung des Stadtgottesackers verdient gemacht hat, dafür bereitgestellt. Der Verein hatte sich anfangs zum Ziel gesetzt, zunächst nur die Bögen 12 bis 16 zu gestalten.
Während dort berühmte Hallenser wie Ludwig Wucherer (Bogen 14) und August Hermann Niemeyer (Bogen 15) ihre letzte Ruhe gefunden haben, beherbergen die Bögen zwei und drei weniger Prominente. "In der Gruft Nummer 2 liegen die sterblichen Überreste eines Ratsmühlenbaumeisters namens Kürbis", weiß Golter, der sich intensiv mit der Geschichte der beiden Grabstätten beschäftigt hat. Die Gestaltung des Bogens Nummer 13, der Gruft von Viktor von Schönitz war übrigens Golters Diplomarbeit. Unter Bogen Nummer 3 liegt das Grab von Friedrich Adolph Richter, eines 1813 verstorbenen Arztes der Friedericiana, der heutigen Universität. "Bei der Gestaltung der beiden Bögen habe ich Bezug genommen auf deren Geschichte", erklärt der 40-Jährige, unter dessen Leitung bis Ende 2000 auch die Bögen 14, 15 und 16 (Gebrüder Weiscker, Ratsmeister im 16. Jahrhundert) restauriert worden sind.
An den neu errichteten Bögen will Golter Reliefs schaffen, "die sichtbar aus unserer Zeit stammen und dennoch mit den erhaltenen Originalen aus der Renaissance korrespondieren". Anfang Oktober will er fertig sein. Allerdings sind die beiden Bögen vorläufig die letzten, für deren Restaurierung der Verein Geld geben kann. "Wir sind gegenwärtig nicht in der Lage, weitere Arbeiten zu finanzieren", so Vereinschef Peter Dahlmeier. Sechs Bögen wären noch zu restaurieren - wenn Geld vorhanden ist, wird weitergearbeitet.
Spenden können auf das Vereinskonto 680 48 01 bei
der Deutschen Bank, BLZ 800 700 24 überwiesen werden.