Größte LED-Wände Deutschlands Größte LED-Wände Deutschlands: Riesiger Werbeturm in Halle soll 2015 stehen

Halle (Saale) - Die Reklametafeln am New Yorker Times Square und von Piccadilly Circus in London sind weltberühmte glitzernde Beispiele für digitale Außenwerbung. Nun zieht Halle nach und lässt, was die Größe der einzelnen LED-Werbefläche betrifft, zumindest London locker hinter sich: 16 mal zehn Meter messen die beiden Videodisplays, die an der Volkmannstraße gebaut werden. Mit 162 Quadratmetern sind es die größten LED-Wände Deutschlands. Montiert werden die digitalen Werbetafeln am Hallcube-Werbeturm. „Mit einer Höhe von 22 Metern entsteht in Halle die größte Werbeanlage Deutschlands, wenn nicht Europas“, sagt Investor Matthias Bayer. Lediglich in Prag und in Amsterdam gäbe es größere LED-Wände.
Anlage geht Mai 2015 online
Alle Genehmigungen liegen vor. Der Bau beginnt in der kommenden Woche. Im Mai nächsten Jahres soll Halles „Leuchtturm“ dann stehen. Nach eigenen Angaben investiert Matthias Bayer mit seinem im vergangenen Jahr in der Saalestadt gegründeten Unternehmen Hallcube GmbH rund 2,5 Millionen Euro in den aufsehenerregenden Werbeauftritt. Die LED-Wände an den zwei Seiten des dreieckigen Turms werden von der Richtung Wasserturm beziehungsweise aus der Richtung Riebeckplatz zu sehen sein. Die digitalen Werbeflächen können von privaten und öffentliche Kunden gebucht werden.
Für den Investor ist der Turmbau zu Halle vor allem als weltweites Referenzobjekt gedacht. Aber warum baut er Deutschlands größte LED-Wände ausgerechnet in Halle? „Halle ist eine Stadt, die eigentlich unendlich viel kann, sich nur oft nicht traut oder die Dinge nicht richtig anpackt“, sagt Bayer. Er sei sich sicher, dass der LED-Werbe-Tower technologisch wie medial Halle als Stadt der Wissenschaften und technischer Innovationen positioniere. Er habe sich, so Bayer, in die Stadt verliebt. Seit 1998 ist der Hamburger bereits in der Saalestadt als Investor aktiv. Er ist ein Mann mit vielen geschäftlichen Ideen. Sein Geld hat der promovierte Apotheker vor allem in der pharmazeutischen Industrie verdient. Seit 2001 aber hat er mit seiner halleschen Bernhardy Immobilien GmbH mehrere Jugendstilhäuser saniert, unter anderem am Reileck und auch das bekannte Diesterweghaus am Steintor speziell für Studenten.
Nun also betritt er in Halle das noch junge Geschäftsfeld der digitalen Außenwerbung. Der 22 Meter hohe Hallcube Mediatower samt einer angegliederten Halle ist eine Stahlkonstruktion. Entworfen hat sie das hallesche Architekturbüro Däschler. Gebaut wird die Anlage von der Industriebaufirma Gosag aus Klostermansfeld. Für die Nutzung der Halle gibt es mehrere Optionen, die noch nicht festgelegt seien, so Dr. Matthias Bayer.
Werbung in der Stadt
Der Standort neben der Brücke der Volkmannstraße über die Berliner Straße ist bewusst gewählt. Denn die Werbebotschaft richtet sich vor allem an Autofahrer. Immerhin rund 50 000 fahren dort die Hochstraße entlang. „Wir haben speziell für den fahrenden Verkehr ein Konzept der digitalen Werbung entwickelt“, erläutert Bayer. Weil der Betrachter in Bewegung die Werbebotschaft innerhalb von Sekunden aufnehmen und verstehen müsse, wechselten die Motive alle sechs Sekunden. „Mit dem sogenannten Motion Effekt werden zudem die Plakatmotive mit minimaler Animation bearbeitet: Ein Augenzwinkern eines Models beispielsweise, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen“, erläutert Bayer.
Der Investor kann sich aber nicht nur Unternehmen als Mieter vorstellen. „Beispielsweise könnte sich auch das Stadtmarketing präsentieren, für die Händelfestspiele oder Ähnliches werben.“ Selbst ein Nachrichten-Liveticker wäre denkbar. Oder auch das aktuelle Wetter. „Die Möglichkeiten sind wirklich sehr groß!“