1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Götschetal bindet Sack endültig zu

Götschetal bindet Sack endültig zu

Von Kornelia Privenau 22.06.2006, 15:29

Götschetal/MZ. - Bis zur Neuwahl des Götschetal-Gemeinderates im November wird es einen Übergangs-Gemeinderat mit 60 Mitgliedern, den bisherigen Gemeinderäten, geben. Nach der Wahl bleiben noch 20 Gemeinderäte mit einem ehrenamtlichen Bürgermeister an der Spitze, so der noch amtierende Verwaltungsleiter Bernd Roselt.

Sinn und Zweck des Zusammenschlusses scheint verwaltungstechnisch klar. Man will kostengünstiger und effizienter arbeiten, was in einer großen Verwaltungseinheit eher möglich sei, darin sind sich Roselt und der Sennewitzer Bürgermeister Hans-Joachim Niehle einig. Was aber ändert sich für die Bewohner der fünf Ortschaften?

Roselt: "Wir wollen den Bürgern Sicherheit geben. Deshalb werden alle Einzelheiten im nächsten Amtsblatt genau erläutert." Er nennt die wichtigsten Einzelheiten. So werden Ausweise, Reisepässe und Kraftfahrzeug-Zulassungen vom 3. August bis 31. Dezember in Einwohneramt und Zulassungsstelle gebührenfrei geändert. Roselt: "Man muss darauf achten, dass in allen Unterlagen der neue Gemeindename Götschetal steht."

Vorbehalte hatte es wegen notwendiger Straßenumbenennungen in allen fünf Ortschaften gegeben. Insgesamt 14 mal musste dieser Schritt getan werden. Roselt: "Namensdopplungen müssen zum Beispiel wegen der Postzustellung, dem Rettungsdienst und verschiedener Versorger und Dienstleister vermieden werden." So wird die Gutenberger Bachstraße Am Bach heißen, die Nehlitzer Dorfstraße wird zur Alten Dorfstraße.

Die Bildung der Gemeinde Götschetal ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Niehle: "Mit unserem Beitritt zum Zweckverband 'Region Halle' haben wir Bestrebungen Halles entgegengewirkt, das Thema Eingemeindungen erneut auf den Tisch zu bringen." Man wolle mit der Stadt zusammenarbeiten, aber nicht von ihr aufgesogen werden. So ist es für Roselt und Niehle klar: Der zweite Schritt muss folgen. Der heißt: Bildung einer Einheitsgemeinde, der sich neben den bereits genannten fünf Ortschaften auch Morl, Kütten, Ostrau, Petersberg, Krosigk und Brachstedt anschließen. Mit rund 8000 Bewohnern käme der Einheitsgemeinde dann ein hauptamtlicher Bürgermeister zu. Bis 2009 soll dieses Verwaltungsgebilde entstehen.