Gertraudenfriedhof in Halle Gertraudenfriedhof in Halle: Friedhofteich wird zum Dreckloch

Halle (Saale) - Die alte Teichanlage auf dem Gertraudenfriedhof in Halle ist in einem schlechten Zustand. Für Besucher bietet sich ein Bild des Grauens: Nur wenig Wasser ist in dem Weiher, und was man sieht, das ist größtenteils verdreckt und mit Algen übersät. Auch die Wasserblumen liegen frei und geben ein trauriges Bild ab.
Bei der Stadtverwaltung ist dieser Zustand bekannt: „Der Weiher ist sanierungsbedürftig“, sagt Uwe Stäglin, Beigeordneter fürs Bauen, für Stadtentwicklung und Umwelt. Er sei auch schon Teil des Sanierungskonzepts für den Gertraudenfriedhof. Allerdings: „Im Rahmen der langfristig angelegten Sanierung des Friedhofs werden in der Priorität zuerst die Gebäude, dann die Außenanlagen saniert“, so Stäglin.
Kurzfristige Reinigung
Die Stadt Halle prüfe aber gegenwärtig eine kurzfristige Reinigung. Als Grund für den schlechten Zustand des Teichs verweist man seitens der Stadt auf die Tatsache, dass die Anlage keinen Zufluss hat. „Das Wasser verdunstet und versickert“, so Stäglin. Die hohe Verdunstung werde durch die fehlenden Niederschläge in den letzten Wochen begünstigt.
Trotz des derzeitigen Zustands des Teichs ist bereits viel auf der Anfang des 20. Jahrhunderts zur Entlastung des Südfriedhofs errichteten Anlage passiert. Im Jahr 2014 wurden etwa die Kolonnaden des Eingangsbereichs am Landrain saniert.
Halles größter Friedhof
In einem zweiten Bauabschnitt in den Jahren 2015 bis 2016 wurde der südliche Arkadengang, der Feierhallenvorplatz, die Fundamente der Schmucksäulen, die Stützmauern der Terrassen vor den Feierhallen und die dort befindlichen Abwasserleitungen erneuert. Weitere Arbeiten sollen folgen: „Der nördliche Arkadengang sowie die beiden Mittelschiffe rechts und links der Großen Feierhalle sollen saniert werden, das heißt das Dach und die Fassade“, so Uwe Stäglin.
Der Gertraudenfriedhof ist mit einer Fläche von 47 Hektar und mit knapp 34.600 Grabstellen Halles größter Friedhof.
Die Gestaltung des Gertraudenfriedhofs ab 1912 lag in den Händen des damaligen Stadtbaurats Wilhelm Jost. Die Freiflächengestaltung übernahm Oberinspektor Henry Cyrenius. (mz)