Georg Friedrich Händel: Georg Friedrich Händel: Nachfahren aus aller Welt am Familiengrab

Halle/MZ. - Initiator Heinz Pfersdorff aus Zweibrücken in Rheinland-Pfalz hatte eingeladen und zeigte seinen Verwandten aus München, Düsseldorf und San Diego die Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel. Ein Besuch im Händel-Haus stand dabei ebenso auf dem Programm wie ein Konzert des Mitteldeutschen Musizierkreises für alte Musik, das natürlich Händel-Werke interpretierte.

An der Grabtafel zeigte sich der 78-jährige Heinz Pfersdorff erleichtert darüber, dass sein langgehegter Wunsch endlich in die Tat umgesetzt wurde. "Es war ein Kampf", schilderte er mehr als zehnjährige Bemühungen, diese Händel-Begräbnisstätte kenntlich zu machen. Denn nachdem er sich bereits Anfang der 90er Jahre mit dem Grünflächenamt in Verbindung setzte, sei er zunächst auf das Ende der Sanierung der Grabanlagen vertröstet worden. Danach sei nichts passiert, bis Ende 2002 Mitarbeiter des Denkmalamtes auf seinen Briefwechsel stießen. So sei die Sache wieder in Gang gekommen. Er habe sich sehr über die geringe Unterstützung seitens der Stadt geärgert, fügte Heinz Pfersdorff hinzu.

Denn für ihn wie für die Händel-Forscherin Lieselotte Bense steht außer Frage, dass die Eltern des Komponisten auf dem Stadtgottesacker ruhen. In alten Schwibbogen- und Kirchenbüchern wurden sie bei ihren Recherchen fündig. Weil jedoch in Publikationen über den Friedhof nichts über eine Ruhestätte der Händel-Familie steht - lediglich Händels Mutter wird genannt -, fehlen für die Stadtarchivaren sichere Beweise. So war die Gedenktafel umstritten.

Derweil zeigten sich die Händel-Nachkommen wie Gerda Pfersdorf aus Düsseldorf begeistert über Halle und seine Sehenswürdigkeiten. Ursula Stroebel, die einen Amerikaner heiratete und so dem weit verzweigten Stammbaum - zur Familie Pfersdorff gehören rund 200 Mitglieder - einen neuen Ast hinzufügte, will mit Ehemann Donald gleich sechs Wochen Urlaub in Europa verbringen. An Halle gefällt ihr besonders die Gastronomie: "Es hat überall so gut geschmeckt."