Geiseltal-Ausstellung in der Leopoldina Geiseltal-Ausstellung in der Leopoldina: Land-Urkrokodil wird eingepackt

Halle (Saale) - Ein seltsames Krokodil, das vor 45 Millionen Jahren auf ganz krokodiluntypischen langen Beinen als Landjäger das Urpferdchen zur Strecke brachte, ist eine wissenschaftliche Sensation. Die Existenz dieses Urviechs in der Geiseltalsammlung ist wissenschaftlich noch nicht einmal publiziert, wurde aber in den vergangenen drei Monaten in einem weltweit einzigartigen Modell in Halle gezeigt. Die Ausstellung „Aus der Morgendämmerung: Pferdejagende Krokodile und Riesenvögel“ des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS) der Universität im Gebäude der Leopoldina zeigte ganz aktuelle Forschungsergebnisse. Das stieß offenbar auf Interesse: Mehr als 5.500 Personen sahen die kleine Ausstellung, über 10.000 Personen griffen online auf die Informationen und den digitalen Katalog zu.
„Für eine Einraumausstellung zu einem sehr speziellen, aktuellen Forschungsthema sind dies enorm hohe Besucherzahlen. Dies zeigt deutlich das große Interesse der Bevölkerung an den Geiseltalfunden“, sagt Frank Steinheimer, Leiter des ZNS. Seit Jahren bereits ist das frühere Geiseltalmuseum in der Neuen Residenz geschlossen. Es bestehe offenbar auch Bedarf an museumspädagogischen Führungen. Trotz insgesamt mehr als 80 Führungen für Schüler konnte die Nachfrage nicht befriedigt werden.
Man habe offenbar erfolgreich versucht, mit einem spielerischen Angebot auch für Kinder den Zugang zu der kleinen Schau zu erleichtern. Nun verschwinden die ausgewählten Geiseltalfossilien und die spektakulären, tatsächlich einzigartigen Rekonstruktionen der Skelette wieder im Magazin. Unter anderem hat aber das berühmte Senckenberg Naturmuseum Frankfurt Interesse gezeigt, die kleine Schau als eigene Sonderausstellung zeigen zu dürfen. (mz)