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Füttern von Katzen verboten?

Von Stephan Weidling 09.08.2007, 15:52

Halle/MZ. - Die künftige Verordnung sieht nämlich auch vor, dass frei lebende Katzen nicht mehr gefüttert werden dürfen. Man werde massiven Druck auf die Stadt Halle ausüben, sagt Christine Kaiser vom Katzenschutzverein Halle zum Entwurf. "Wolfgang Apel, der Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes, ist bereits über das Vorhaben unterrichtet", erklärt Kaiser.

Hintergrund für die Verschärfung des Fütterungsverbots ist die gestiegene Population von freilaufenden Katzen, Ratten, Mäusen und Nutrias. Ferner vermehren sich auch Waschbären im zunehmenden Maße (die MZ berichtete). "Das Problem sind unsauber gehaltene Katzenfutterstellen", sagt Stadtsprecher Steffen Drenkelfuß. Übrig gebliebene Futterreste würden ein Nahrungsüberangebot erzeugen und Mäuse sowie Ratten anlocken.

Dagegen argumentieren Tierschützer, dass Katzenfutterstellen eine gute Möglichkeit seien, die Streuner einzufangen, um sie anschließend zu kastrieren. So wurden im Jahr 2006 über 300 frei lebende Katzen kastriert, sagt Amtstierärztin Dr. Uta Schwarzer.

In Hinblick auf die Population wild lebender Katzen ist dies beileibe nicht ausreichend, um den Bestand zu regulieren. "Wenn man bedenkt, dass eine Katze vier Mal im Jahr bis zu sechs Junge wirft, ist es wichtig Futterstellen zu haben, an denen man Katzen zur Kastration einfangen kann", sagt Tierarzt Dr. Helmut Birnbaum.

Die Stadt Halle signalisiert indes Dialogbereitschaft. Sie plant in naher Zukunft ein Gespräch mit Vertretern der Tierschutzvereine, um zu klären, inwieweit betreute Futterstellen für wild lebende Katzen geschaffen beziehungsweise unterhalten werden können. "Wir bauen auf die Mitarbeit der Tierschutzvereine, um die Katzenpopulation zu regulieren", sagt der Stadtsprecher. Es komme vor allem aber darauf an, dass die Futterstellen regelmäßig kontrolliert und von Futterresten befreit werden würden.

Auch hinsichtlich der Fütterung von Schwänen und Wildenten werde die Stadt Halle einen moderaten Umgang ermöglichen, bekräftigt Drenkelfuß.