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Dunkel und schmutzig Was wird aus dem Fußgängertunnel am Neustadt Centrum?

Der Fußgängertunnel am Neustadt Centrum in Halle wird kaum noch genutzt und soll wegen seines schlechten Zustands und der unfreundlichen Atmosphäre von der Stadtverwaltung geschlossen werden. Doch was ist stattdessen geplant?

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 23.07.2024, 12:54
Den Fußgängertunnel in Halle nutzen kaum noch Passanten. Die meisten laufen direkt neben der Unterführung über die Albert-Einstein-Straße.
Den Fußgängertunnel in Halle nutzen kaum noch Passanten. Die meisten laufen direkt neben der Unterführung über die Albert-Einstein-Straße. Foto: Dirk Skrzypczak

Halle (Saale)/MZ - Vom Platz ohne Namen, direkt vor der sanierten Hochhausscheibe A, führt der dunkle Schlund unter die Albert-Einstein-Straße in Halle. Ein Fahrradfahrer saust am Montagmittag mit Karacho hinunter. Normalerweise ist das leichtsinnig, nein, es ist leichtsinnig.

Aber die Gefahr für Fußgänger oder andere Radler, die den Tunnel als Unterquerung der Einstein-Straße nutzen, ist gering. Nur wenige Passanten verirren sich in die Unterführung, deren großzügige Dimensionen an DDR-Zeiten erinnern, in denen Halle-Neustadt noch doppelt so viele Einwohner hatte wie heute.

Zwei ältere Frauen warten an der Einstein-Straße, bis Autos weit genug entfernt sind. Dann laufen sie über die Straße, obwohl gleich nebenan der Tunnel nutzbar wäre.

„Ich bin da ein- bis zweimal durch. Es ist dunkel und schmutzig“, sagt eine der Seniorinnen. Ihre Begleiterin hat nach eigenen Worten schon vergessen, dass der Tunnel überhaupt existiert: „Wenn ich ehrlich bin, dachte ich, dass der schon zu ist“, meint sie.

Und genauso soll es nach dem Willen der Stadtverwaltung auch kommen. „Die Stadt strebt eine Beseitigung des Tunnels an. Das liegt an seinem Zustand und der wenig freundlichen Atmosphäre“, sagt Stadtsprecher Drago Bock. Und obwohl die meisten Fußgänger schon heute den Weg über die Straße wählen, ist diese Querung nicht unbedingt sicher. Deshalb will die Verwaltung auch hier handeln.

„Die Überlegungen für eine Fußgänger-Querungshilfe über die Albert-Einstein-Straße laufen derzeit. Sobald realisierungsfähige wie verkehrsrechtlich machbare Lösungen vorliegen, werden wir darüber informieren“, so Bock.

Eine konkrete Zeitschiene gibt es noch nicht. Auch ist unklar, wie der Tunnel verschlossen werden soll. Denkbar wäre, dass er verfüllt und überirdische Bauten abgerissen werden. „Ich brauche ihn nicht“, meint ein Mann, der mit Wasserflaschen die Straße überquert. Aber ein richtiger Überweg wäre schon gut, sagt er.