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Fußball Fußball: Kamalla steht für den Aufschwung im Süden

20.11.2011, 21:31

Halle (Saale)/MZ/GS. - Präsident Lutz Schülbe hatte seinen frommen Wunsch öffentlich gemacht und die Spieler hielten sich brav dran. Das ganze in einen Zusammenhang mit der anstehenden Vorweihnachtszeit zu bringen, wäre dann wohl Kitsch pur. Dennoch, und allein das zählt: Der BSV Ammendorf hat mit einem schwer erkämpften 4:2-Heimsieg am Sonnabend gegen Lok Stendal die Kurve in der Verbandsliga bekommen und ist in der Tabelle von Platz zehn auf neun gesprungen - auf den vom Präsidenten geforderten einstelligen Rang.

Verzweifeltes Anrennen

Dass der Heimsieg ein Produkt des letzten verzweifelten Anrennens kurz vor dem Dunkelwerden war, störte niemanden. "Wir wollten den Sieg unbedingt. Und wir sind dafür belohnt worden", brachte es René Papst auf eine für Fußballtrainer typische und schon x-mal gebrauchte Kurzformel. Allerdings mit dem kleinen Zusatz: "Mir wäre es ja auch lieber gewesen, die Tore wären nicht erst in der 85. und 87. Minute gefallen."

In Halbzeit eins wurde Ammendorf noch für seine Übermütigkeit und einige Schlafeinlagen in der Abwehr bestraft. Marcel Geidel mit einem verwandelten Elfmeter und Christian Kamalla hatten die Elf aus dem Süden Halles zwei Mal in Führung gebracht, Stendal glich aber zwei Mal fast unverzüglich wieder aus.

Papst wurde nach eigenem Bekunden in der Halbzeitpause reichlich laut. Und es half. Die Abwehrspieler traten danach ein ganzes Stück konzentrierter auf. Und die Stürmer holten eine Chance nach der anderen heraus, verballerten allerdings auch fast alles. So lange, bis der 35 Jahre alte Enrico Kricke dann doch traf - mit seinem sechsten Saisontreffer zum 3:2 in der 85. Minute. Den Schlusspunkt setzte dann der eingewechselte Marcel Keitel.

Viele Torschützen

Papst freute sich am Ende noch über etwas anderes. Es war einmal nicht einzig und allein das eingespielte Sturmduo mit Kricke und Besart Konxheli, das für Zählbares verantwortlich war. Die Zahl der Torschützen war diesmal wesentlich breiter gestreut: vier Tore von vier unterschiedlichen Spielern - durchaus ungewöhnlich für den BSV.

Unter den Torschützen war auch Christian Kamalla, der im Sommer vom HFC kam und eine Weile brauchte, um sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Fast unbemerkt hat er es nun auch schon auf drei Saisontreffer gebracht hat. "Kamalla ist mittlerweile unser uneingeschränkter Abwehrchef", sagte Papst und erhob den Verteidiger damit fast zur Symbolfigur des Ammendorfer Aufschwungs. Papst: "Er ist der lautstarke Lenker und Denker. So einen wie ihn haben wir lange gesucht."