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Aktion für Kinderhospiz Fußball-Fanclub aus dem Saalekreis beweist Herz

Fußballfans aus Landsberg, Halle und Zörbig helfen dem ambulanten Kinderhospiz.

Von Claudia Crodel 14.12.2021, 17:39
Spendenübergabe:  Hendrik Hahn, Bettina Werneburg (Leiterin des Hospizes) und Michael Kaaden (v.l.)
Spendenübergabe: Hendrik Hahn, Bettina Werneburg (Leiterin des Hospizes) und Michael Kaaden (v.l.) Foto: Verein

Landsberg/MZ - Dass das Herz von Fußballfans nicht nur für den von ihnen heißgeliebten Sportverein schlägt, das zeigt der HSV-Fanclub Saalkreisdinos aus Landsberg. Natürlich fiebert er bei jedem Spiel des Hamburger Sportvereins (HSV) mit, egal ob es sich um ein Heim- oder Auswärtsspiel handelt. Doch Hendrik Hahn, der im Jahr 2005 mit Gleichgesinnten den HSV-Fanclub gegründet hat, ist noch auf eine ganz andere Idee gekommen, nämlich die, wie man zugleich Kindern helfen kann.

Der Landsberger Fanclub unterstützt seit der Saison 2019/20 das Ambulante Kinder- und Jugendhospiz in Halle und das Kinderheim in Reinsberg, einem kleinen Ort, der zur Stadt Landsberg gehört. „Wir finden, bei allen unterstützenswerten Einrichtungen ist die Hospizarbeit diejenige, die die wenigste öffentliche Aufmerksamkeit bekommt“, sagt Hendrik Hahn. Die Kinderhospizarbeit unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer lebensverkürzenden Krankheit und ihre Familien. „Wir wollen einen kleinen Beitrag leisten, die Betroffenen zu unterstützen. Und wer schon mal die Aufregung bei den Kindern in Reinsberg erlebt hat, wenn ungewöhnlicher Besuch ins Kinderheim kommt, der weiß, warum wir auch diese Einrichtung unterstützen wollen“, begründet Hahn.

Mit einbezogen haben die Saalkreisdinos auch HSV-Fans von den Clubs 1887 Halle-Saale und Zörbiger Raute. „Ich bin auch regionaler Ansprechpartner beim HSV und habe etliche Kontakte zu anderen Fanclubs“, erzählt Hendrik Hahn. So hat er davon erfahren, dass die Fans aus der Hansestadt Hamburg am letzten Spieltag jeder Fußballsaison zum Kinderhospiz in Hamburg ziehen, um dort eine Spende für die schwerstkranken Kinder und Jugendlichen abzugeben. „Ich dachte, so etwas könnten wir doch auch tun“, blickt Hahn zurück.

So dachten sich die HSV-Fans der Region Halle-Landsberg-Zörbig ein Tipp-Spiel aus, bei dem jeder für jeden Punkt, den der Fußballverein bei einem Spiel erreicht, einen Euro spendet. Das sei für jeden pro Woche eine kleine Sache, über das Jahr aber käme so aber eine ansehnliche Summe zusammen. Natürlich habe man zuvor beim Kinderhospiz Halle und dem Kinderheim in Reinsdorf angefragt, ob Spenden willkommen seien.

Im September 2020 haben die Fußballfans das erste Mal eine Spende von je 535 Euro an jede der beiden Einrichtungen überbringen können, in diesem Jahr nochmals je 500 Euro. Auch in der gegenwärtigen Spielsaison wird wieder bei jedem Spiel des HSV Geld in die Spendenbüchse gesteckt. „Irgendwie ist mir das noch nicht genug“, sagt Hendrik Hahn und hat sich deshalb gemeinsam mit seinen Fanclub-Mitstreiter Michael Kaaden noch eine weitere Aktion ausgedacht, bei der er bereits im Vorfeld weitere Spenden zugunsten von Kinderhospiz und-heim sammeln möchte.

„Michael Kaaden und ich wollen zum letzten Heimspiel der Saison 2021/22 mit dem Fahrrad nach Hamburg fahren. Die Strecke haben sich die beiden bereits bis ins Detail festgelegt. Sie wollen auf das Radeln auf dem Saale- und Elbe-Radweg verzichten, weil diese Strecke weit über 400 Kilometer lang wäre. Stattdessen haben sie sich einen Weg von 341 Kilometern über kleinere Straßen zurechtgelegt. Übernachten wollen sie teilweise bei anderen HSV-Fanclubs an der Strecke. „Jetzt suchen wir Leute, die unser Vorhaben gut finden und unsere Idee mit einer Spende belohnen.“ Diese wollen die beiden nicht für ihre Tour verwenden, sondern komplett den beiden Kindereinrichtungen zugutekommen lassen. „Es geht uns nicht darum, ob die Spender den HSV gut finden oder überhaupt Fußball. Wir wollen einfach den beiden Einrichtungen etwas Gutes tun“, erklärt Hahn.