Freibad in Landsberg Freibad in Landsberg: Das Geheimnis des Felsenbads

Landsberg - In den kommenden heißen Tagen rechnet Bademeister Roland Zlotowfki im Landsberger Felsenbad mit bis zu 3.000 Besuchern am Tag. So viele waren zumindest an einem der letzten heißen Wochenenden pro Tag zu Gast.
Von tropischer Hitze kann der Bademeister nicht genug bekommen, denn das Freibad startete nicht so gut in die Bade-Saison. Gerade einmal 4.000 Badegäste kamen im gesamten Monat Juni zum Schwimmen. Auch der Mai war nicht so rosig, sagt Zlotowfki. Mit dem Vorjahr möchte er die Besucherzahlen noch nicht vergleichen, denn er hofft auf Sonnenschein im August. Der wiederum fiel letztes Jahr eher mäßig aus.
Bad befindet sich in einem Kessel
Die moderne Anlage am Fuße des Kapellenberges sei aber gerade bei niedrigen Temperaturen besonders empfehlenswert. Das zumindest behauptet Zlotowfkis Kollege Andreas Mücke. Weil sich das Bad in einem Kessel befindet, ist es vergleichsweise windstiller. Dadurch staut sich die warme Luft im Bad und es ist wärmer. „Selbst der Felsen ist zu Mitternacht noch warm“, sagt Mücke. Er ist wie Zlotowfki Bademeister im Felsenbad.
Das Bergfest ist den Landsbergern ein Begriff. Vom 21. bis zum 23. August locken Musik, Tanz und Bühnenshows zur Felsenbühne. Die grenzt direkt an das Felsenbad an. Am ersten Abend gibt es eine Summerdance-Party, heißt es auf der Internetseite der Stadt Landsberg. Am Wochenende stehen Fassrollen rund um den Kapellenberg auf dem Programm sowie Konzertkultur, Familienfete und Frühshoppen am Sonntag.
Montags und donnerstags gibt es im Felsenbad Schwimm-Unterricht für Kinder ab sechs Jahren. In den Sommerferien gibt es zudem einen Intensiv-Kurs. Zehn Einheiten á 60 Minuten kosten 50 Euro. Bei einer ausreichenden Teilnehmerzahl werden auch Kurse für das Deutsche Jugendschwimmabzeichen angeboten.
Mehr Infos gibt es im Netz auf: www.stadt-landsberg.de
Den Landsbergern habe man das idyllische Schmuckstück zu verdanken, sagt er. Bis etwa 1907 hat ein Steinbruchbetrieb das Massiv am Fels abgetragen, um Gestein gewinnen zu können. Riesige Löcher klafften dann aus der Erde bis die Landsberger sich für ein Bad stark gemacht haben. „Im Jahr 1936 gab es die erste Kasse. Wer baden wollte, musste Eintritt zahlen“, sagt Mücke. Damals passte das fünffache an Wasser ins Becken. Denn die Badefläche war um ein Drittel größer. Somit war die Wassertemperatur auch deutlich niedriger, als in anderen Freibädern“, sagt Mücke. So wie man die Anlage jetzt kennt, besteht sie erst seit 1994. Mücke weiß, dass viele Besucher immer noch denken, das Wasser im Felsenbad sei kühler als anderswo. Doch das stimme nicht. Auch ist das Wasser heute klar. „Vorm Umbau wurde das Bad mit Wasser aus einem Brunnen vom benachbarten Sportplatz gefüllt. Dadurch hatte es eine grünliche Färbung.“
Sommerkino im Felsenbad
Die Zweieinhalbtausend Kubikmeter Wasser heute sind weder grün noch kalt. Das Thermometer zeigt 23 Grad Celsius an. Das Nichtschwimmer-Becken wird nachmittags auch wärmer, sagt Mücke. Das freut besonders die Ferien-Kinder. Die toben sich derzeit im Bad aus. Sie springen vom Fünf-Meter-Turm und rutschen. Auf den 50-Meter-Bahnen kommen die Schwimmer auf ihre Kosten.
Neben Erfrischung im Wasser lockt das Felsenbad auch auf andere Art und Weise Besucher an. So ist am 14. August Sommerkino angesagt. Um 21.30 Uhr wird „Russendisko“ gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos, ab 20.30 Uhr ist die Anlage geöffnet.
Ansonsten schließt das Bad gegen 19 Uhr. Wenn es besonders heiß ist, kann auch eine Stunde länger geschwommen werden, sagt Bademeister Mücke. Bis Mitte September soll die Bade-Saison andauern. Ab 9 Uhr morgens täglich.
Erwachsene zahlen für eine Tageskarte drei Euro, Kinder einen Euro. Das Landsberger Felsenbad befindet sich in der Bergstraße. (mz)