1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Förderverein-Gründerin Irmela Dorn: Förderverein-Gründerin Irmela Dorn: Ein Leben für die Tiere im Zoo Halle

Förderverein-Gründerin Irmela Dorn Förderverein-Gründerin Irmela Dorn: Ein Leben für die Tiere im Zoo Halle

Von Katja Pausch 11.01.2020, 14:00
Irmela Dorn hat auch die Pinguine ins Herz geschlossen. Die kleinen Frackträger sind beliebte Patentiere.
Irmela Dorn hat auch die Pinguine ins Herz geschlossen. Die kleinen Frackträger sind beliebte Patentiere. Katja Pausch

Halle (Saale) - Den halleschen Bergzoo kennt Irmela Dorn in- und auswendig - und das seit Jahrzehnten. Dabei ist die gebürtige Leunaerin weder Zoo-Mitarbeiterin noch langjährige Besucherin mit Jahreskarte. Vielmehr hilft Irmela Dorn gemeinsam mit vielen engagierten Mitstreitern des Vereins der Förderer und Freunde des halleschen Bergzoos mit, den Zoo noch attraktiver und bekannter zu machen - als Geschäftsführerin und stellvertretende Vereinschefin, ohne die es den Förderverein nicht geben würde.

Der feiert nun sein 20-jähriges Bestehen, während dessen Mitbegründerin am Heiligabend des zu Ende gegangenen Jahres ihren 80. Geburtstag begangen hat. Das Doppel-Jubiläum soll nun an diesem Samstag mit einem kleinen Empfang auf dem Reilsberg begangen werden - inklusive Überraschung für die engagierte Jubilarin ...

45 Jahre lang in Leuna Chemiefacharbeiter ausgebildet

Schon kurz nach der Wende hatte Irmela Dorn, die als gelernte Chemielaborantin in Leuna 45 Jahre lang Chemiefacharbeiter ausgebildet hat, Ambitionen, sich für den halleschen Zoo einzusetzen. Seit 1991 saß Irmela Dorn im Stadtrat, war dort unter anderem im Zoobeirat vertreten - gute Kontakte mit Gleichgesinnten gab es also bereits. „Im Zoobeirat bin ich auch erstmals mit den Themen Artenschutz und Zootierhaltung konfrontiert worden - und fand dies hochspannend“, sagt sie.

Doch erst 1999, als Irmela Dorn ihren 60. Geburtstag feierte, nahm die Vereinsidee, die unter anderem vom Leipziger Zoo-Verein inspiriert war, Gestalt an. „Ich hatte mich zwar aus dem Stadtrat verabschiedet, wollte aber nach wie vor den Zooverein gründen“, erinnert sie sich an die Anfänge des Fördervereins zugunsten des Zoos. Den kannte Irmela Dorn, inzwischen Neustädterin, von ungezählten privaten Besuchen.

Eigene Tiere hatte und hat sie bis heute nicht

Eigene Tiere hatte und hat sie bis heute nicht, obwohl sie und ihr Mann erklärte Katzenliebhaber sind. „Wir haben keine Zeit für ein Haustier“, sagt Irmela Dorn. Beide seien viel unterwegs - zumeist in Sachen Zoo und damit stets auch im Sinne der Tiere.

Im November 1999 fand dann die erste Vereinsversammlung statt, im April 2000 nahm der Förderverein seine Arbeit auf. Zählten anfangs rund 20 Mitglieder dazu, engagieren sich heute rund 120 Freunde und Förderer im Verein, der eine lange Liste gelungener Vorhaben vorweisen kann. So hat der Verein zahlreiche Projekte mit- oder gar selbst finanzieren können, unter anderem flossen rund 140.000 Euro in die Känguru-Anlage, unterstützte der Verein mit 52.000 Euro den Bau von Geier-Anlage und Greifvogelvoliere, von Nistkastenpfad und Lori-Anlage.

400 Tierpatenschaften seit 2001

Neuestes Projekt: Der Umbau der historischen Saubucht zu Reils Alm. „Auch da helfen wir bei der Finanzierung“, so Irmela Dorn. Insgesamt hat der Verein dem Zoo rund 500.000 Euro zukommen lassen - allein durch ehrenamtliches Engagement und Ideen.

Eine davon: Die 2001 ins Leben gerufenen Tierpatenschaften. 400 sind insgesamt abgeschlossen worden. „Das erste Patentier war eine Hawaiigans“, erinnert sich Irmela Dorn, die selbst „Patentante“ ist. Zum 80. hat die Jubilarin von ihrer Schwester eine Patenschaft geschenkt bekommen: über den Weißhaubenhäherling. (mz)