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Förderer junger Maltalente

Von CLAUDIA CRODEL 16.02.2009, 21:19

HALLE/MZ. - In einer Ausstellung wird gegenwärtig im Künstlerhaus 188 im Böllberger Weg die Jugend-Mal- und Zeichenschule des Hauses vorgestellt. Kunsterzieher Martin Schmidt leitet den Zirkel seit mehr als vier Jahrzehnten mit großem Engagement. Die kleine Ausstellung stellt Zirkelarbeiten aus etwa 30 Jahren vor. Von der einfachen Zeichnung über Monotypien und Linolschnitte bis hin zu filigranen Märchenillustrationen in verschiedenen grafischen Techniken und dem Gestalten von Plakaten reichen die in der Schau vorgestellten Blätter.

In wenigen Tagen wird Martin Schmidt 75 Jahre alt. Seit 1962 fördert er Talente in allen künstlerischen Mal-, Zeichen- und Drucktechniken. Ziel war es in den meisten Fällen, die Jugendlichen für eine Aufnahme an einer Kunsthochschule vorzubereiten. So schafften beispielsweise viele seiner Schützlinge später den Sprung an die Burg Giebichenstein. Auch einige bekannte Namen sind darunter, wie Thomas Leu, Stefan Gnauck, Reiner Henze und Christoph Rackwitz.

Zu DDR-Zeiten war Schmidts Zeichenzirkel viele Jahre lang im Volkspark beheimatet. Im Jahr 1990 fand er dann das Künstlerhaus 188 als neues Domizil. Dort unterrichtet Schmidt an vier Tagen in der Woche. Heute nimmt der Zirkelleiter Jugendliche ab etwa 13 Jahren auf. "Am Anfang ist es meist noch reiner Spaß", sagt er. Wer aber Kunst studieren wolle, müsse dann etwa ab einem Alter von 16 Jahren dann richtig loslegen, so die Meinung des Talenteförderers.

In Anbetracht der finanziellen Probleme des Künstlerhauses 188 sagt Martin Schmidt: "Wir brauchen das Haus." Und das meint er vor allem, weil dort eine wirklich vielfältige künstlerische Betätigung auch für seine Zirkelmitglieder möglich ist. Er erzählt von den Samstagen, an denen jeweils in einer ganz bestimmten Technik gearbeitet wird. Da werden Holzschnitte, Radierungen oder gar Lithografien gefertigt. Die notwendigen Gerätschaften, die man zum Drucken solcher Grafiken braucht, sind allesamt im Künstlerhaus vorhanden.

Die Ausstellung ist bis zum 28. Februar von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Zeichenzirkel findet Dienstag, Donnerstag und Freitag 19 Uhr und Samstag 14.30 Uhr statt.