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Flugplatz Oppin Flugplatz Oppin: Hobbyfilmer steigt in die Luft

Von Claudia Crodel 07.05.2014, 06:40
Hobbyfilmer Eberhard Krüger filmte - dank eines Hubschrauber-Rundflugs - den Flugplatz Oppin am Dienstag aus der Vogelperspektive.
Hobbyfilmer Eberhard Krüger filmte - dank eines Hubschrauber-Rundflugs - den Flugplatz Oppin am Dienstag aus der Vogelperspektive. Thomas Meinicke Lizenz

Oppin/MZ - Bevor Hobbyfilmer Eberhard Krüger am Dienstagvormittag seinen Hubschrauberflug über den Flugplatz Oppin antreten konnte, musste er zunächst ein doppeltes Sicherungsgeschirr anlegen. Auch seine Kamera wurde mit einem Gurt befestigt, denn Pilot Michael Krüger (die Gleichheit des Nachnamens ist Zufall), Leiter der Betriebsstätte Oppin der Firma Air Lloyd, geht immer auf Nummer sicher. Schließlich durfte Eberhard Krüger bei offener Helikoptertür bei ihm mitfliegen, damit er besser filmen konnte.

Eberhard Krüger ist derzeit dabei, einen Dokumentarfilm über den Flugplatz Oppin und das angrenzende Areal zu drehen. „Maximal 30 Minuten soll der Streifen lang sein“, erzählt er. Das bedeutet natürlich für ihn jede Menge Arbeit. Wenn ein Film von gut einer halben Stunde entstehen soll, brauche man etwa acht- bis zehnmal so viel Rohmaterial, erläutert er. Manches drehe er dabei zwei- oder dreifach, damit er sichergehen kann, dass er die richtigen Einstellungen dabei hat. Am Boden habe er schon jede Menge gefilmt. Mit der Kamera aus einem Hubschrauber heraus aufzunehmen, das war für den erfahrenen Hobbyfilmer jedoch ein besonderes Erlebnis.

Eberhard Krüger dreht seit Ende der 50er Jahre Filme, zunächst mit einer Acht-Millimeter-Schmalfilmtechnik. Mitte der 80er Jahre stieg er auf 16-Millimeter-Schmalfilm um. Damals war der gelernte Stellmacher, Berufskraftfahrer und spätere Leiter eines Fuhrparks aktiv in der Fachgruppe Amateurfilm des DDR-Kulturbunds. Es entstanden Tier- und Naturfilme sowie Filme zu Themen wie die Saale-Schifffahrt. Nach der Wende wurde die Filmerei mit dieser Technik schlicht zu teuer. Erst die Video-Technik machte das Hobby wieder erschwinglich. Heute hat der mittlerweile 73-Jährige eine große Kamera mit HD-Technik. Seine Filme bearbeitet und schneidet er am Computer.

Dass Krüger gerade einen Film über den Flugplatz in Oppin dreht, hat mehrere Gründe. Zum einen habe ihn die Fliegerei schon immer interessiert. Einst habe er einen Freund gehabt, der Segelflieger war. Vor vielen Jahren hatte er bereits den Gedanken, mal einen Streifen über einen Fallschirmspringerclub zu drehen. Doch das sei dann nie zustande gekommen.

Als ihm die Idee zu einem Film über einen Flugplatz kam, sei ihm zunächst der Flughafen Halle-Leipzig eingefallen. Doch eine Verbindung dorthin herzustellen, habe sich als schwierig erwiesen. Deshalb ist Krüger auf den Flugplatz in Oppin zugegangen und gleich auf offene Ohren getroffen.

Ehe ein Film fertig ist, benötigt Krüger viele Arbeitsgänge. Zunächst brauche es eine Idee. Dann erarbeitet er ein Exposé, das er der Institution, über die der Streifen handeln soll, vorlegt. Danach entsteht ein Drehkonzept. „Ich sehe den Film praktisch schon am grünen Tisch vor mir und lege alle Einstellungen im Vorhinein fest“, erklärt er. Dass es dann bei den Dreharbeiten mitunter auch zu Änderungen kommt, sei normal. „Wenn alles abgedreht ist, wird gesichtet. Eventuell muss nachgedreht werden. Dann wird alles am Computer bearbeitet, nach Plan erst grob und dann fein geschnitten“, zählt Krüger die Arbeitsschritte auf.

Bisweilen legt er Musik unter - selbstverständlich nur Klänge, bei denen keine Gema-Gebühren anfallen, meint er. Dann kommt Sohn, Steffen Krüger, ins Spiel, der die zuvor erarbeiteten Texte einspricht. Wieder wird alles gemischt. Und was Krüger wichtig ist: Bevor ein Film vervielfältigt und veröffentlicht wird, können alle Beteiligten den Streifen ansehen und begutachten. Eventuell muss dann noch das eine oder andere geändert werden. Veröffentlicht werden seine Filme in offenen Fernsehkanälen.