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Filmdreh "Zorn - Tod und Regen" Filmdreh "Zorn - Tod und Regen": Hallenser mischt die Krimi-Szene auf

Von Detlef Färber 31.10.2013, 13:15
Misel Maticevic (links) spielte im ersten "Zorn"-Krimi den Chef-Ermittler namens Claudius Zorn.
Misel Maticevic (links) spielte im ersten "Zorn"-Krimi den Chef-Ermittler namens Claudius Zorn. MDR Lizenz

Halle/MZ - Es war ein Schock, als sie gehen mussten - die alten Hasen der Gangsterjagd. Drei Hallenser oder Quasi-Hallenser waren im Fernsehen dem Verbrechen auf der Spur: Ehrlicher, Schmücke und Schneider hießen sie in den Krimi-Reihen „Tatort“ und „Polizeiruf 110“. In Letzterem war Halle sogar Tat- und Ermittlungsort in einem. Doch als die hiesigen Kommissare nicht ganz freiwillig in Rente gingen und ihre TV-Mordkommission zu allem Überfluss ins befreundete Magdeburg abwanderte, da war die jahrelange Krimi-Hochburg Halle in Not - ja man muss schon sagen mausetot.

Doch plötzlich ist hier wieder alles anders - dank Stephan Ludwig. Denn der Hallenser mischt die deutsche Krimi-Szene gerade mächtig auf. Sage und schreibe 70 000 Bücher hat er alleine von seinem ersten „Zorn“-Krimi verkauft - und darf so mindestens eine Leserzahl sein Eigen nennen, die nebeneinandergesetzt das Berliner Olympiastadion füllen würde. Und demnächst werden noch viele Tausend neue Fans dieser Geschichte hinzukommen, wenn „Zorn - Tod und Regen“ irgendwann nächstes Jahr um 20.15 Uhr im ARD-Fernsehen ausgestrahlt wird. Derzeit dreht der produzierende MDR den Streifen - und wo? In der alten und neuen Krimistadt Halle natürlich - der Heimat des Vaters von „Zorn“.

Und der hat seinen Ermittler offenbar auch mit etlichen halleschen Charakterzügen ausgestattet, obwohl Stephan Ludwig betont, dass sein „Zorn“ alles andere als ein Regional-Krimi sei. Der Kommissar schleppt seine Midlife-Crisis durch die Gegend, was den leicht mürrischen Zug, der in unserer Region angeblich zur Mentalität gehört, noch verstärkt. Doch irgendwann legt dieser Zorn dann - vielleicht, um seinem Namen alle Ehre zu machen - richtig los. Und dann wird es atemlos spannend. „Für mich“ - sagt Mark Schlichter, der Regisseur des Films - „ist Zorn eine echter Antiheld“, was damit natürlich außer Spannung auch beste Unterhaltung verspreche.

Und für die Hallenser verspricht es endlich mal wieder das einst so vertraute „Krimi hier!“-Erlebnis. MDR-Spielfilm-Chefin Jana Brandt hofft, dass das Publikum „durch den Schauplatz auch die Vielfalt Halles“ kennenlernt. Mittwochabend hat die Film-Crew am Kühlen Brunnen schon mal Regenmaschinen aufgebaut, schließlich darf bei einem Untertitel „Tod und Regen“ ja nichts dem Zufall überlassen bleiben.

Interessant mit Blick auf den Schauplatz dürfte auch sein, dass das - ungenannte - Halle hier nicht nur austauschbare Kulisse ist, sondern dass es in den schönen Straßen und Gassen neben allem Vergnüglichen auch richtig thrillermäßig zur Sache geht. Wie, das wird sich für die Zaungäste der Dreharbeiten in den nächsten Wochen vielleicht sogar erahnen lassen.