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FDP in Halle FDP in Halle: Gerry Kley tritt als FDP-Kreisvorsitzender zurück

Von Gert Glowinski und Jan-Ole PRasse 23.02.2014, 11:56

Halle (Saale)/MZ - Die Nachricht war Sonntagmittag wie ein Paukenschlag. Der langjährige FDP-Vorsitzende in Halle Gerry Kley tritt von seinem Amt mit sofortiger Wirkung zurück. Der 53-Jährige zieht damit die Konsequenzen aus seinem schlechten Wahlergebnis auf dem Parteitag der Liberalen am Samstag. Kley war mit rund 55 Prozent nur auf Platz zwei der Liste im Süden Halles gekommen. „Ich habe offensichtlich nicht mehr das notwendige Vertrauen der halleschen Mitglieder“, sagte Kley. Der Ausgang der innerparteilichen Wahl sei für ihn eine Überraschung gewesen. Sein Amt als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat wird Kley weiterführen. Zudem tritt er für die FDP bei der Europawahl an.

Bis zur Kommunalwahl am 25. Mai sollen jetzt seine beiden Stellvertreter Katja Raab und Peter Kehl die Partei führen. „Ich finde den Schritt nicht glücklich, dass er jetzt alles hinschmeißt“, sagte Kehl. Der Unmut im Kreisverband über die Amtsführung Kleys sei allerdings groß gewesen. „Das war immer mehr eine Ein-Mann-Show. Die FDP war personell nicht breit genug aufgestellt“, kritisierte der ehemalige Landtagsabgeordnete.

"FDP ist sich selbst Feind genug"

Auf dem Parteitag der Liberalen hatte neben Kley auch seine Stellvertreterin Raab die Spitzenkandidatur in der Altstadt verpasst. Sie nannte am Sonntag ihr Ergebnis eine „persönliche Enttäuschung“. „Die FDP in Halle steckt nun in ihrer größten Krise“, so Raab. Die Demontage Kleys komme zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt so kurz vor der Kommunalwahl. Raab bedauerte, dass die Konflikte in der Partei hinter den Kulissen ausgetragen wurden und nicht öffentlich. „Die FDP braucht offensichtlich keine politischen Gegner, sie ist sich selbst Feind genug.“

Bei der Kommunalwahl werden die Stadträte Andreas Hajek, Beate Fleischer und Hans-Dieter Wöllenweber für die FDP auf den ersten Listenplätzen antreten. Hinzu kommen Kehl und Schatzmeister Martin Hoffmann.