Fall von 2017 in Halle aufgeklärt Fall von 2017 in Halle aufgeklärt: Leichenteile von Vermisstem auf Rabeninsel gefunden

Halle (Saale) - Nun ist es traurige Gewissheit: Der seit rund zweieinhalb Jahren vermisste Hallenser Matthias A. lebt nicht mehr. Auf der Rabeninsel sind am 10. April Teile einer männlichen Leiche gefunden worden. Sie konnten über eine gerichtsmedizinische Untersuchung nun dem seit dem 9. November 2017 vermissten Mann zugeordnet werden. Das bestätigte der Sprecher der Polizeiinspektion Halle, Ralf Karlstedt, der MZ am Freitag.
Am Donnerstag hatte es einen Polizeieinsatz auf der Rabeninsel gegeben. Zehn Beamte suchten im Unterholz nach weiteren Leichenteilen oder Gegenständen, die mit dem Fall etwas zu tun haben könnten. „Bislang wurde aber noch nichts gefunden“, so Karlstedt. Ob Matthias A., der zum Zeitpunkt seines Verschwindens 50 Jahre alt war, eines natürlichen Todes starb oder Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, ist völlig unklar. Für ein Verbrechen gibt es laut Polizei aber keinerlei Indizien.
A. war seit dem 9. November 2017 um die Mittagszeit verschwunden
A. war seit dem 9. November 2017 um die Mittagszeit verschwunden und ist drei Tage später von seiner Schwester als vermisst gemeldet worden, weil er nicht, wie verabredet, zu ihr zu Besuch gekommen war. Auch in seiner Wohnung konnte die Angehörige ihren Bruder nicht antreffen.
Schon am 16. November veröffentlichte die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung, da alle Maßnahmen wie Befragungen des Umfelds und Überprüfungen der Krankenhäuser erfolglos blieben. Matthias A. war laut Polizei dem Trinkermilieu zuzuordnen und erlitt regelmäßig Krampfanfälle, die ihn stark beeinträchtigten.
Rabeninsel stand schon damals im Zentrum der Suche
In den folgenden Tagen weitete die Polizei die Suche nach dem Vermissten aus und setzte Fährtenhunde sowie einen Hubschrauber ein. Die Rabeninsel stand schon damals im Zentrum der Suche. Auch eine Hundertschaft inklusive Polizeitaucher suchte auf der Insel nach dem Mann - erfolglos.
Wer die Leichenteile Anfang April fand, und um welche Überreste es sich genau handelt, wollte Karlstedt nicht sagen. Es sei nun ein Todesursachenermittlungsverfahren eingeleitet worden. Womöglich werde es auch wieder Befragungen des Umfeldes oder sogar eine weitere Suchaktion geben. (mz)