Es fing als "Schnapsidee" an Falco-Fan aus Halle dreht Film über die Pop-Legende in Wien

Halle (Saale) - Die Haare streng zurückgegelt, ein stechender Blick, feiner Zwirn und immer einen frechen, leicht arroganten Spruch auf den Lippen: Dafür war der österreichische Musiker Falco, der bürgerlich Johann Hölzel hieß, bekannt.
Doch seine Art, sich zu präsentieren, und der Hang zu den unterschiedlichsten Drogen rückten schnell in den Hintergrund, wenn es um Falcos Musik ging: Die war nicht nur mitreißend, sondern auch einzigartig. Am 6. Februar 1998 starb Falco bei einem schweren Autounfall in der Dominikanischen Republik. Posthum feiert er noch sehr große Erfolge, seine Fan-Schar ist riesig.
Kurzfilm über Falcos Weggefährten: Für den Hallenser war es erst eine „Schnapsidee“
Marcus Schulze gehört dazu. Der 27-Jährige, der bei der Halle Messe arbeitet, hört seit seiner Kindheit die Lieder des österreichischen Musikers. „Meine Eltern haben mir, als ich sechs Jahre alt war, eine Falco-Kassette geschenkt, kurz danach hatte er seinen Autounfall“, erinnert sich Schulze.
Seitdem hätte ihn der exzentrische Musiker nicht mehr losgelassen. Nun hat er zusammen mit seinem Kumpel Daniel Meier ein Fan-Filmprojekt auf die Beine gestellt. Dafür trafen die jungen Männer drei ehemalige Band-Kollegen von Falco zum Interview in Wien. „Peter Paul Skrepek, Bernhard Rabitsch und Peter Vieweger durften wir interviewen - sie kannten Falco schon, als er noch kein großer Star war“, so Schulze. Der Film sei eine „Schnapsidee“ gewesen.
Falco-Film: Filmteam aus Halle entlockte Bandkollegen spannende Statements
„In Zeiten des Internets war es einfach, Falcos Weggefährten zu kontaktieren“, erzählt Marcus Schulze, der in Halle Medien- und Kommunikationswissenschaften studierte. Zusammen mit seinem Kumpel habe er in der Vergangenheit schon öfters Filme gedreht. „Wir waren drei Tage in Wien und haben erst kurzfristig die Zusagen und Termine für die Interviews bekommen. Es ist mir ein Rätsel, wie das alles klappen konnte“, sagt der junge Mann.
Dabei schaffte er es, den ehemaligen Bandkollegen interessante Statements zu entlocken. „Wir waren baff, wie sensationell der Erfolg vom ,Kommissar‘ wurde. Das ist mit Sicherheit die wichtigste Gitarre, die ich jemals gespielt habe“, sagt Peter Vieweger in dem knapp 16-minütigen Film.
„Was Wien von Falco hat? Eigentlich nur das, dass man in Wien stolz ist, dass er ein Wiener war“, so Peter Vieweger. „Zu einem Falco-Platz hat’s nicht gereicht, kommt vielleicht noch“, fügt Peter Paul Skrepek hinzu.
Mit dem Film „Falconized - Falco Then And Now“, der auf YouTube zu sehen ist, möchte Marcus Schulze keine Einnahmen generieren, sondern Fans einen „anderen Einblick“ in die Welt des österreichischen Megastars ermöglichen. (mz)