Ex-Pumpenwerke-Areal in Halle Ex-Pumpenwerke-Areal in Halle: Das größte Bauland der Stadt

Halle (Saale) - Das bekannte, acht Stockwerke hohe Bürohochhaus in der Bugenhagenstraße in Halle ist samt seiner ungewöhnlichen Fassade ein echter DDR-Industriebau. Dabei wird es nicht bleiben: Bereits ab nächstem Jahr soll das Verwaltungsgebäude im Süden der Stadt, das auch mal Datenverarbeitungszentrum und später Sitz einer Krankenkasse war, aufwendig umgebaut werden. 60 Wohnungen sollen entstehen. „Dieser Ständerbau ist wie ein Regal, tragende Wände gibt es nicht. Deshalb können wir wirklich komplett umgestalten“, sagt Lutz Haake, Vorstand der Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle-Merseburg (BWG).
Das Bürohaus neben dem Stadion zu einem Wohnhaus umzubauen, ist aber nur ein Projekt am Rande eines der größten Wohnungsbauvorhaben in Halle seit vielen Jahren: Direkt nebenan, auf dem Gelände der einstigen Gießerei der Pumpenwerke, zwischen Bugenhagenstraße und Hafenbahntrasse, entwickelt die BWG gemeinsam mit der Paul-Riebeck-Stiftung ein neues Wohngebiet im Süden Halles. Mit 26.000 Quadratmetern ist es sicher das größte innerstädtische Bauland derzeit. Immerhin knapp 50 Millionen Euro könnten so investiert werden.
Beginn 2018?
Allein die BWG plant derzeit mit ungefähr 35 Millionen Euro für den Bau von bis zu 200 Wohnungen - inklusive Hochhaus. 2018 könnte der Wohnungsbau beginnen. Doch zunächst hat die BWG, die das Areal in der Südstadt vor knapp einem Jahr gekauft hat, gemeinsam mit der Riebeck-Stiftung einen sogenannten städtebaulichen Realisierungswettbewerb abgeschlossen. „Mit Blick auf die städtebauliche Bedeutung des Grundstücks an der Hafenbahntrasse und angesichts seiner Größe schien uns das geboten“, sagt BWG-Vorstand Haake. Moderiert wurde das Verfahren vom Kompetenzzentrum für Stadtumbau Sachsen-Anhalt.
Sechs Büros haben sich beteiligt. Am Dienstagnachmittag wurden im Foyer des Technischen Rathauses am Hansering die Preisträger prämiert und gleichzeitig eine Ausstellung eröffnet. Da beim Wettbewerb stets auch die Stadtplanung mit am Tisch saß, hoffen die Initiatoren nun auf ein möglichst reibungsloses Planungsverfahren sowie auf eine baldige Baugenehmigung. Zwei Altlastenuntersuchungen auf dem Areal der einstigen Gießerei haben übrigens stattgefunden.
Bauabschnitte
Das Bürohaus steht indes nicht im Wettbewerbsgebiet. Es gehört aber dennoch zum ersten Bauabschnitt, in welchem außerdem vier Häuser neu errichtet werden, die drei Geschosse sowie eine Aufstockung haben. Sechs weitere Häuser folgen. Auf dem Hang-Areal wird eine halbhohe Tiefgarage gebaut, von der aus die Mieter per Fahrstuhl zu ihren Wohnungen gelangen.
Im kleineren, östlichen Teil des Geländes plant die Paul-Riebeck-Stiftung einen Gebäudekomplex mit 70 altengerechten Wohnungen und Betreuungsangeboten. An der Straße sollen zwei Häuser etwa für Therapieeinrichtungen gebaut werden. Die Paul-Riebeck-Stiftung, die auf der anderen Seite der Bugenhagenstraße ihren Sitz hat, investiert bis zu 14 Millionen Euro. (mz)

