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Ex-Ministers Musenkuss Ex-Ministers Musenkuss: Norbert Bischoff ist nun Chef des Vereins Künstlerhaus 188

Von Claudia Crodel 02.07.2017, 06:28
Ein Musensohn war er auch schon als Minister: Norbert Bischoff
Ein Musensohn war er auch schon als Minister: Norbert Bischoff Archiv

Halle (Saale) - Der Verein Künstlerhaus 188 mit Sitz im Böllberger Weg hat einen neuen Chef. Es ist Norbert Bischoff, der den Menschen noch von seiner Tätigkeit als Minister für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt bekannt sein dürfte. Nachdem der SPD-Politiker seine politische Karriere beendete, die bereits 1994 als Landtagsabgeordneter begann, und er im vergangenen Jahr in den Ruhestand trat, verlegte Bischoff seinen Lebensmittelpunkt nach Halle. Schon damals hatte er den Plan, sich ehrenamtlich zu engagieren.

„Meine Entscheidung nach Halle zu ziehen war maßgeblich davon getragen, dass Kunst und Kultur prägend sind im Gesicht dieser Stadt und man die Vielfalt kultureller Angebote täglich erleben kann“, erläutert er seine Beweggründe zu dem Umzug in vergangenen Jahr. Seitdem hatte er auch intensiven Kontakt zum Künstlerhaus 188. Kennengelernt hat der 1950 in Helbra geborene, studierte Theologe das Künstlerhaus durch das Kompetenzzentrum „Gestalter im Handwerk“. Als Minister hatte er eine Abschlusspräsentation der Kursteilnehmer besucht. „Ich war damals überrascht und begeistert von der Qualität der unterschiedlichen Ergebnisse und von den Fähigkeiten der Teilnehmer“, erinnert er sich.

Seit dem vergangenen Jahr engagierte sich Bischoff bereits im Vorstand des Vereins des Künstlerhauses, bekam zahlreiche Einblicke in die Vielfalt der Aktivitäten im Haus und die vielen Beziehungen zu anderen künstlerisch Tätigen in der Stadt und darüber hinaus. Was ihm am meisten gefällt ist, dass das Haus so viele Möglichkeiten bietet, kreativ zu arbeiten, sich auszuprobieren und neue Fertigkeiten und Ideen zu entwickeln. Dabei blickt er auf über ein Dutzend Künstler, die im 188 in Ateliergemeinschaften oder eigenen Atelier arbeiten, aber auch auf die Singschule Halle, den halleschen Kunstverein, den Förderkreis der Schriftsteller Sachsen-Anhalt und den Landesverband Deutscher Komponisten.

„Das alles gilt es zu erhalten, und unsere ständige Aufgabe bleibt auch immer wieder neue Ideen zu entwickeln“, ist er sich sicher. Natürlich soll das Künstlerhaus 188 auch weiterhin Ort für Ausstellungen und Veranstaltungen sein. Norbert Bischoff - der das Amt des Vereinsvorsitzenden von Jürgen Weißbach übernahm, der 13 Jahre lang an der Vereinsspitze gestanden hatte - ist sich der kommenden Aufgaben bewusst: „Es liegen viele Herausforderungen vor uns. Das Haus muss schrittweise saniert werden. Die Elektrik muss erneuert, die Sanitäranlagen und ein Großteil der Fenster ausgewechselt werden.“ Und natürlich müsste dringend ein ordentlicher Anschluss ans Internet her. Ein Glasfaserkabel sei in der Straße schließlich vorhanden.

Der neue Vereinschef hofft auf die Unterstützung der Stadt und Förderung durch das Land. (mz)