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Ex-Kreiswehrersatzamt Ex-Kreiswehrersatzamt: Mitarbeiter vom Jugendamt ziehen um

Von Michael Falgowski 23.08.2016, 12:15
Nicht luxussaniert, sondern zweckmäßig wurde das Haus innen erneuert.
Nicht luxussaniert, sondern zweckmäßig wurde das Haus innen erneuert. Holger John

Halle (Saale) - Seit Mitte der 1970er Jahre mussten alle jungen Männer aus Halle in der Albert-Schweitzer-Straße 40 antreten - zur Musterung. Im Wehrkreiskommando für ihren Dienst in der Nationalen Volksarmee, im Kreiswehrersatzamt und dem späteren Musterungszentrum für die Bundeswehr.

Vor fünf Jahren aber hat das Verteidigungsministerium die hallesche Musterungsstelle auf die Sparliste gesetzt. Vor mehr als zwei Jahren wurde das Haus dann komplett geräumt. Seither steht es leer. In wenigen Tagen nun ziehen knapp 100  Mitarbeiter des Fachbereichs Bildung der Stadtverwaltung ein - samt Möbeln und Computern. Am 20. September soll der erste Sprechtag am Rande des Paulusviertels stattfinden.

Umbau für rund 800.000 Euro

Zuvor hat die Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) seit April den einstigen Armee-Neubaublock mitten für rund 800.000 Euro umgebaut. Die augenfälligste Veränderung: Für einen barrierefreien Zugang zur Behörde wurden eine Rampe sowie ein Fahrstuhl angebaut. „Aufwändiger ist aber der Umbau innen. Elektrik, und Brandschutzanlagen mussten erneuet werden.

Auch das alte Datennetz der Bundeswehr reichte für die Datenmengen der Stadtverwaltung nicht aus“, sagt Christian Zeigermann, Abteilungsleiter und Architekt bei der HWG. Das kommunale Wohnungsunternehmen hat das Gebäude gekauft, entsprechend umgebaut und verpachtet es nun an die Verwaltung. Die hatte es zuvor für einen Vorzugspreis erworben, den der Bund für eine öffentliche Nutzung ihrer Immobilien gewährt.

Zusammenführen mehrerer Abteilungen

In erster Linie wird das jetzige Jugendamt in der Schopenhauer Straße leergezogen, aber auch die Verwaltungsaußenstelle in der Magdeburger Straße komplett aufgegeben. Mit dem Zusammenführen mehrerer Abteilungen in die Albert-Schweitzer-Straße 40 sollen sich die Bedingungen für die Verwaltungsmitarbeiter , in erster Linie aber auch für die Bürger verbessern. So sind im jetzigen Jugendamt in der Schopenhauer Straße die vier Etagen des denkmalgeschützten verwinkelten Gebäudes nur über verschiedene Treppenhäuser zu erreichen; einen Fahrstuhl oder einen Rollstuhlrampe gibt es nicht.

In Halles neuer Jugendamt-Außenstelle in der Albert-Schweitzer-Straße hingegen gibt es lange Flure, an denen die Büros beidseitig angeordnet sind. Die einzelnen Bereiche sind klar gegliedert, die Orientierung ist leichter. Und alle drei Etagen sind per Fahrstuhl zu erreichen. Insgesamt ziehen 96 Verwaltungsmitarbeiter ein. Unter anderem vom Allgemeinen Sozialen Dienst (Team Mitte/Nord/Ost) aus der Magdeburger Straße und die Teams Jugendarbeit/Jugendpflege sowie Beistandschaft/Amtsvormundschaft. Auch im Archiv und bei der Abteilungsleitung Sozialpädagogische Leistungen werden derzeit Umzugskartons gepackt. Auf dem Gelände sollen zudem einige Parkplätze geschaffen werden. Dazu finden aber noch Abstimmungen zwischen der Stadt und der HWG statt.

Bereits Anfang September wird Halles neuer Spielplatz eröffnet, den die HWG hinter der Behörde gebaut hat. Der Kletterspielplatz kostet 200.000 Euro und schließt eine Lücke im Paulusviertel, das zu den „kinderreichsten“ Halles gehört. (mz)

Ein Fahrstuhl wurde angebaut.
Ein Fahrstuhl wurde angebaut.
Jugendamt