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Europäischer Wanderweg Europäischer Wanderweg: Ausflügler bleiben im Schlamm stecken

Von Ralf Böhme 10.03.2003, 18:26

Gutenberg/Petersberg/MZ. - Ob sich daran in absehbarer Zeit etwas ändert, scheint ungewiss. Es mangelt nicht nur an finanziellen Mitteln, um Abhilfe zu schaffen. Auch fehlen Absprachen, wer überhaupt die Route instand halten muss.

Für Sonntagsspaziergänger ist jedenfalls der Wanderweg nicht zu empfehlen. Diese Auffassung vertreten nicht nur Hedwig und Alfred Stein, passionierte Wanderfreunde aus Berlin. Ohne festes Schuhwerk und Wanderstock könne man den vielfach ausgewaschenen und schlammigen, teilweise auch überwucherten Weg kaum passieren. Auch um die Hinweisschilder, die die Route zum Berg ausweisen, kümmere sich ihrer Ansicht nach niemand mehr. Viele Wegweiser seien abgebrochen oder herausgerissen worden.

Obwohl der Wanderweg fast den gesamten Saalkreis quert, fühlt sich das Landratsamt nicht zuständig. Hans-Joachim Kassulke, der Tourismus-Experte der Kreisverwaltung, meint, dass die Kommunen innerhalb ihres Territoriums den Wanderweg instand setzen müssten.

Dort versteht man solche Ansinnen als frommen Wunsch. " Wer soll denn das bezahlen", fragt nicht nur Kurt Brinkmann (parteilos), Bürgermeister in Gutenberg. Mit einem Gemeindearbeiter jedenfalls sei dieses Pensum nicht zu schaffen. ABM-Kräfte, die man mit solchen Aufgaben betrauen könnte, würden von den Arbeitsämtern nicht mehr zur Verfügung gestellt.

Auch Dieter Bock (parteilos), Bürgermeister von Petersberg, sieht vorerst keine Chance auf Veränderung. Aus seiner Sicht steht das Land in der Pflicht. Es gehe um eine andere Art von regionaler Förderung. Immerhin handle es sich um einen Wanderweg von europäischer Bedeutung, der vom niederländischen Haarlem bis nach Moskau führe.