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Europäische Kulturhauptstadt 2025 Europäische Kulturhauptstadt 2025: Halle (Saale) will Europa rocken

Von Detlef Färber 15.05.2017, 15:30
Das Händeldenkmal am Marktplatz in Halle.
Das Händeldenkmal am Marktplatz in Halle. Günter Bauer

Halle (Saale) - Die Argumente sind ausgetauscht, die Köpfe haben geraucht, die Berater beraten - und am Ende Rat gewusst, einstimmigen Rat: Den Rat, dass Halle es versuchen soll - und antreten im Wettbewerb um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“.

Was 25 Experten des städtischen Beirats namens „Chancen Kulturhauptstadt“ in den letzten Monaten erarbeitet haben, hat Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Montag im Ratshof der Öffentlichkeit präsentiert: Präsentiert samt der nötigen Stadtratsvorlage, die den Weg frei macht für eine offizielle Bewerbung Halles. Und wenn der Stadtrat zustimmt, kann’s dann endgültig losgehen mit den Vorarbeiten.

Stadtrat soll über Kulturhauptstadt-Bewerbung entscheiden

Insgesamt fünf mal soll das Thema im Plenum und in drei Ausschüssen beraten werden - erst dann steht die Abstimmung an: Am 21. Juni soll das Stadtparlament nach dem Willen des OB und seiner Experten die Sache beschließen. Und 1,3 Millionen Euro sollen als „finanzielle Auswirkung“, sprich Kosten, laut Beschlussvorschlag in die Bewerbung eingepreist sein: Gezahlt an die Stadtmarketing GmbH, bei der der künftige Beirat organisatorisch angesiedelt werden soll.

Zudem soll Stefan Rosinski - im Hauptjob Geschäftsführer der Bühnen Halle - als Chef und Sprecher des bisher 23-köpfigen Beirats beauftragt werden, ein Team für die Erarbeitung der Bewerbung zu bilden.

„Halle (Saale): Vernetzte Stadt“ als Überschrift des Kulturhauptstadtprojekts

Eine weitere zentrale Weichenstellung des Projekts, die nicht zuletzt wichtig sein dürfte für die Entscheidung der Stadträte, ist, mit welchem Thema und Motto, mit welcher inhaltlichen Strategie also die Saalestadt versuchen will, Europa und das Bewerberfeld zu rocken. Rosinski legte seine Ideen und die Vorstellungen der übrigen Beiräte auch gleich gestern dar.

„Halle (Saale): Vernetzte Stadt“ werde die Überschrift des Kulturhauptstadtprojekts lauten. Unter diesem Motto habe Halle die Chance, „sich neu zu erfinden“, so Rosinski, der meint, dass das nun gefundene Thema „nicht nur passend“ ist, sondern dass es auch geradezu „zwingend“ sei.

Kulturhauptstadt: „Langzeitstrategie“ als Kriterium für die Bewertung der Bewerbungen

Zwingend insofern als die Europäische Union neben der europäischen Dimension auch eine „Langzeitstrategie“ als Kriterium für die Bewertung der Bewerbungen benannt habe. Rosinski sagt, dass die Beantwortung der Frage, wie die Bewerbung und die Kampagne die Stadt bis über 2025 hinaus beeinflussen und verändern kann, entscheidend für den Erfolg sein dürfte. Es gehe also keinesfalls um ein Konzept für eine „Kunsthauptstadt“, sondern tatsächlich um eine Kulturhauptstadt in einem viel weiteren Sinn.

Ein Ansatz der Berater sei auch, Halle als ein Zentrum der philosophischen Aufklärung dahingehend zu präsentieren, dass der in diesem Zusammenhang zentrale Begriff der Mündigkeit eine wichtige Rolle spielt - mit Blick auf die Herausforderungen der vernetzten Gesellschaft und ihrer Chancen und Herausforderungen.

Halle als Kulturhauptstadt: Ein Schwerpunkt soll auch das Thema „Vielfalt“ werden

Ein Schwerpunkt solle auch das Thema „Vielfalt“ werden, allerdings dahingehend, dass - so Beirats-Chef Rosinski - „die Gemeinsamkeit in der Vielfalt herausgearbeitet und dargestellt wird“.

Eine Endfassung der halleschen B ewerung soll übrigens im Herbst 2019 fertig sein. Die EU-Jury entscheidet im Herbst 2020. Mitbewerber Halles sind neben Magdeburg unter anderem Dresden, Chemnitz, Nürnberg, Hannover und Halles niedersächsische Partnerstadt Hildesheim. (mz)

In üppiger Blüte stehen die Beete vor dem Opernhaus in Halle. Die Stadt möchte gerne die Kulturkrone, aber auch Magdeburg macht sich Hoffnung auf den Titel.
In üppiger Blüte stehen die Beete vor dem Opernhaus in Halle. Die Stadt möchte gerne die Kulturkrone, aber auch Magdeburg macht sich Hoffnung auf den Titel.
dpa-Zentralbild