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E-Mobilität Es fehlt die Strategie - Ein Kommentar von Dirk Skrzypczak

Aktualisiert: 27.10.2021, 09:01
Ladesäule für ein E-Auto.
Ladesäule für ein E-Auto. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Halle (Saale)/MZ - So umweltfreundlich E-Mobile auch sein mögen, so chaotisch geht es im Hintergrund zu. Wer auf einen elektrischen Antrieb setzt und das Auto auch alltagsgerecht nutzt, bekommt mitunter graue Haare. Deutschlandweit gibt es über 2.300 Betreiber von Ladepunkten. Und jeder kocht beispielsweise bei der Abrechnung sein eigenes Süppchen. Wer an unterschiedlichen Orten Strom zapfen will, benötigt oft unterschiedliche Apps. Einheitliche Bezahlsysteme sind nicht garantiert. Und mitunter weiß der Kunde gar nicht, wie teuer die Kilowattstunde Strom eigentlich ist - und ob die Ladesäule, im Internet als frei angepriesen, nicht doch belegt ist.

Das klingt nach einem Luxusproblem, ist es aber nicht. Der Ansturm auf die E-Mobile wird kommen, je höher sich die Preisspirale für Benzin und Diesel an den Tankstellen nach oben dreht. Zudem kündigen namhafte Autohersteller an, noch in diesem Jahrzehnt keine neuen Verbrennungsmotoren mehr auf den Markt bringen zu wollen. Das erhöht den Druck auf die Verbraucher und bringt Städte wie Halle in die Bredouille. Schließlich kann nicht jeder sein Auto zu Hause an die eigene Steckdose stecken. Die Frage, wo und wie genügend Schnellladesäulen geschaffen werden können, wird eine der wichtigsten Mobilitätsfragen der nächsten Jahre sein. Halle braucht eine Antwort, bevor sich wie in anderen Ländern chaotische Szenen vor den Ladestationen abspielen.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]