Erste Saison beendet Erste Saison beendet: Was an Halles Golfplatz als nächstes geplant ist

Halle (Saale) - Auf dem Golfplatz in Halles Osten kann von Winterruhe keine Rede sein. Seit dem 1. Mai dieses Jahres ist die 18-Loch-Meisterschaftsanlage bespielbar. Dort wurde der Betrieb Ende November zwar eingestellt, die Bälle zischen dennoch durch die Luft. „Unser Trainingszentrum bleibt offen. Hier können Abschläge geübt werden - die Anlage ist 250 Meter lang und beleuchtet“, sagt Norbert Labuschke, Geschäftsführer der Golfpark Hufeisensee Verwaltungs GmbH.
Und Labuschke ist mit der ersten richtigen Saison zufrieden. Über 1.000 Golfer haben auf dem Meisterschafts-Parcours gespielt. Das ist nur möglich, wenn die Aktiven ihre Platzreife nachweisen können. Neben Sicherheitsaspekten zählt eine gewisse Qualität im Sport dazu. Der durchschnittliche Standard für die 18 Loch sind 71 Schläge. Die meisten Golfer benötigen 74/75, bis sie das Ziel erreichen.
Kurs auf dem Golfplatz Halle ist anspruchsvoll
Der Kurs ist anspruchsvoll und hat an den Bahnen 16 und 17 etwas Besonderes zu bieten. Hier müssen die Golfer gleich zweimal eine Bucht des Hufeisensees überwinden - aber nur die echten Könner wählen vor allem an Loch 16 den direkten Weg über das Wasser. Immerhin beträgt die Distanz zwischen beiden Uferabschnitten 200 Meter.
Aber auch sonst tut sich etwas auf dem Golfplatz. Die neue Gaststätte wächst. Das Richtfest ist noch im Dezember geplant, die Eröffnung für Pfingsten. Labuschke sucht noch einen Betreiber. „Gutbürgerliche, deutsche Küche oder etwas Mediterranes wären gut“, erzählt der Geschäftsführer. Das Gebäude sei einfach notwendig, „denn unsere Mitglieder und Gäste erwarten natürlich auch ein gewisses Flair“.
Duschen und Sanitäranlagen werden geschaffen
Duschen und Sanitäranlagen werden dort geschaffen. Und für laue Sommerabende dürfte die 400 Quadratmeter große Dachterrasse der Renner werden, von der sich aus ein toller Blick über den See und die Anlage bieten soll. „Wir hoffen natürlich, dass auch das Umfeld wie die Büschdorfer die Gaststätte nutzen werden, denn wir sind kein elitärer und abgeschotteter Club“, sagt Labuschke.
Auf 500 Mitglieder ist der Golfclub angewachsen. Seit Sommer 2015 ist der Platz offen, der Schritt für Schritt erweitert wurde. Sieben Millionen Euro wurden bereits investiert. Zu den Attraktionen für die „Laufkundschaft“ und Touristen zählen zwei Fußballgolfanlagen mit je 18 Loch, ein gigantischer Spaß für alle, die es ausprobieren.
Chef vom Golfplatz Halle: Dieses Angebot ist in Mitteleuropa einzigartig
„Dieses Angebot ist in Mitteleuropa einzigartig“, meint der Chef, der mit seinen Visionen noch längst nicht am Ende ist. Eine Ferienanlage mit kleinen Häuschen soll in Seenähe entstehen, vielleicht schon 2018/19. Und natürlich hoffen die Hallenser auf große Meisterschaften. 2018 werden die Senioren bei der Landesmeisterschaft im Spielbezirk neun - das sind Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Thüringen - in Halles Osten putten. Zudem hat der Deutsche Golfverband die Meisterschaftsanlage längst in Beobachtung. Wenn das Grün gut wächst und die Infrastruktur stimmt, dann könnten ab 2020 auch große Turniere an der Saale gespielt werden.
Bis dahin setzt der Golfplatz auf Wachstum - gemeinsam mit den benachbarten Wassersportlern und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), das eine Ausbildungs- und Rettungsstation am Hufeisensee errichten will. „Außerdem setzen wir darauf, dass im nächsten Jahr am Strand das Baden offiziell erlaubt wird. Das würde uns einen weiteren Schub bringen“, sagt Labuschke.
Und er legt Wert darauf, dass der Golfsport nicht nur eine Freizeitbeschäftigung für die gut betuchte Gesellschaft ist - jedenfalls nicht in Halle. Kinder und Jugendliche zahlen 3,50 Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat, Erwachsene zwischen 12,50 und 20 Euro.
Wissenswertes zum Areal Hufeisensee
Das Areal am Hufeisensee soll zu einem Naherholungsgebiet entwickelt werden. Die Stadt lässt bereits den Rundweg abschnittsweise bauen, 2020 soll er geschlossen sein.
Knackpunkt ist das Badeverbot. Laut der Abteilung Umweltschutz in der Stadtverwaltung hat das Wasser im Hufeisensee Trinkwasserqualität. Allerdings gelangen an zwei Stellen Giftstoffe in das Gewässer, die krebserregend sein können. Allerdings ist die Konzentration sehr niedrig. Dennoch verhindert dieser Umstand die Freigabe des Sees für Badegäste.
Gutachten von der Stadt Halle in Auftrag gegeben
Ein Gutachten, von der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben, soll die Wechselwirkung zwischen Grund- und Oberflächenwasser untersuchen. „Wir brauchen Fakten, um eine Entscheidung treffen zu können“, hatte Steffen Johannemann, Leiter der Abteilung Umweltschutz, noch Anfang August zu der Problematik erklärt. Übrigens gehört der Hufeisensee auch ohne offizielle Freigabe seit Jahren zu den beliebtesten Badegewässern in Halle.
Und der Hufeisensee weckt weitere Begehrlichkeiten. So will ein Investor in der Nähe der neuen Gaststätte des Golfclubs eine Wakeboard-Anlage errichten. Der Sportverein WSC hat zudem Bedarf für eine zweite Wasserski-Strecke angemeldet - 2018 soll die Europameisterschaft ausgetragen werden. Weil sich die diversen Interessen in die Quere kommen, will die Stadt mit Augenmaß über die Nutzung entscheiden. Außerdem plant das DRK den Bau eines Ausbildungszentrums. Passend für die Taucher: Sie holen bereits heute schon traditionell die Golfbälle aus dem See. (mz)