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Erfolgreiche Erfindung Erfolgreiche Erfindung: «Pfiffige» Kontakte nach USA

Von Michael Tempel 25.04.2002, 17:45

Halle/MZ. - Nicht nur der Firmenname hat etwas Internationales: Die Callidus Precision Systems GmbH, die im halleschen Weinbergweg ansässig ist, hat auch die Fachwelt in Europa und Japan bereits aufmerksam gemacht. Mit dem Lasermessgerät "Callidus" (der Pfiffige) arbeiten Bauingenieure, Vermesser und Archäologen in mehreren Ländern. Nun setzt das Unternehmen mit 21 Mitarbeitern zum Sprung über den großen Teich an. Nach Firmenangaben wurde am Montag mit dem US-Unternehmen Trimble ein Vertrag über den weltweiten Vertrieb geschlossen.

"Als kleines deutsches Unternehmen kann man in Nordamerika sonst nicht so schnell Fuß fassen", sagt Marketingleiterin Karla Jödicke. Doch "Callidus" hat die Amerikaner offenbar überzeugt: Auf einem Stativ gelagert, werden mit dem etwa bierfass-großen Laser-Apparat die Abmaße von Räumen, Gebäuden oder Skulpturen regelrecht "eingescannt". Die erfassten Daten werden mit einer speziellen Software in dreidimensionale, virtuelle Modelle umgewandelt. Für Planungen, Bauvorhaben aber auch in der Kriminaltechnik (zum Beispiel zur Rekonstruktion von Tatorten und Tathergängen) bedeutet dies Arbeitserleichterung und Zeitersparnis.

"''Callidus'' war weltweit der erste Vollpanorama-Scanner", so Klara Jödicke weiter. Horizontal um 360 Grad und vertikal um 180 Grad schwenkbar, erledige "Callidus" seine Arbeit von einem Standort aus. Damit sei er zur Markteinführung 1999 vergleichbaren Geräten überlegen gewesen. Hergestellt wird das Gerät in der Firmen-Außenstelle in der Paracelsusstraße. Geistiger Vater von "Callidus" ist Firmenchef und -gründer Erik Niebuhr. Niebuhr hält sich zurzeit noch in den USA auf. Übrigens ist Trimble - so die Marketingleiterin - Marktführer beim Handel mit Vermessungstechnik. Bislang sind insgesamt mehr als 20 Geräte verkauft worden. Ein Apparat der mittlerweile zweiten Generation koste rund 65 000 Euro, so die Marketingleiterin. In der Firma im Technologie- und Gründerzentrum wird zudem ständig an der Weiterentwicklung gearbeitet.

Das Unternehmen wurde 1990 als Hard- und Softwarehaus gegründet. Start für die Entwicklung von "Callidus", die rund drei Millionen Euro gekostet hat, war 1996.