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Engel trifft auf Frauenakt

Von Diana Dünschel 11.04.2005, 14:05

Salzmünde/MZ. - "Wöchentlich entstehen im Schnitt ein, zwei Auarelle. Aber der Schwerpunkt meines Hobbys liegt eigentlich in der Fotografie", sagt Klaus D. Hechler. Der gebürtige Naumburger ist besonders stolz darauf, dabei ohne Bearbeitung am Computer oder Digitalisierung auszukommen, sondern einfach durch das Übereinanderlegen zweier Motive ein völlig neues Bild zu erschaffen. Foto-Grafik nennt er diese Arbeit. "Den Menschen begegnen doch heutzutage so viele Bilder im Alltag, dass sie überlastet sind. Ich möchte aber erreichen, dass sie sich in meine Kunst vertiefen. Dafür muss schon etwas Besonderes her", erklärt er.

Sein Rezept sind die unerwarteten, konträren Dinge, die einfach zum Hinschauen verleiten. Kombinationen von Akt und Landschaft oder Akt und Architektur etwa. Wenn die Engels-Skulptur auf einem Grabstein plötzlich ein menschliches Antlitz bekommt und so quasi zum Leben erweckt wird, hat der Sohn eines leidenschaftlichen Fotografen sein Ziel erreicht. Sein Archiv an Aktaufnahmen, seit langem Lieblingsmotiv, scheint unerschöpflich. Probleme, an neue Laien-Modelle zu kommen, kennt Klaus D. Hechler nicht. "Ich spreche die Frauen einfach an, das funktioniert", sagt er. Und er müsse ja auch nicht immer nur 18-Jährige vor der Kamera haben. Persönlichkeit sowie Lockerheit und Spaß vor und hinter der Kamera, das sei das Wichtigste.

Ebenso reichhaltig ist seine Auswahl an Aufnahmen anderer Genre. Momentan schwärmt der Schiepziger besonders für die Bretagne mit ihren Klöstern, Kirchen und dem Keltischen. Später komme es nur darauf an, zu jedem Frauentyp das passende Pendant an Landschaft oder Architektur zu finden. Gern versieht der Künstler diese Arbeiten auch mit eigenen poesievollen Texten, so dass seine Ausstellungen oft mit Lesungen verbunden sind.

Die Ausstellung in Teutschenthal ist noch bis zum 6. Mai zu den Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen. Eine weitere eröffnet der Künstler am 2. Juli im Kreisinformationszentrum am Markt in Eisleben.