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Endspurt im Gasthaus Schad

Von JAN MÖBIUS 24.02.2010, 20:12

HALLE/MZ. - Erst musste ein Auto abgeschleppt werden, dass auf dem eigens gesperrten Parkplatz am Reileck stand, dann fehlte ein geeigneter Gabelstapler, und zum Schluss stellte das Loch in der Wand das letzte Hindernis dar - die Öffnung wird mit einer riesigen Glasscheibe versehen. So können auch Passanten auf der Straße künftig dem Bier beim Entstehen zusehen. Am Abend waren das Braumodul und die acht zugehörigen Lagertanks

an Ort und Stelle. "Jetzt können wir damit beginnen, die Leitungen, darunter auch die für das benötigte Heißwasser, anzuschließen. In einer Woche kann die Anlage in Betrieb gehen", sagte Patrick Schad, der gemeinsam mit seinem Vater Gunnar das Gasthaus am 15. März eröffnen will.

Die am Mittwoch montierte Anlage sei eine Sonderanfertigung und in Deutschland einmalig. "Es gibt nur noch zwei baugleiche Anlagen - eine in Tschechien und eine zweite auf dem Kreuzfahrtschiff Aida", erklärte Patrick Schad, der selbst Brauer ist. Vier Sorten Bier sollen damit künftig gebraut werden: Neben Hell-, Dunkel- und Weizenbier werde man Saisonbiere anbieten. Pro Jahr, kündigte Braumeister Brandenberger an, sollen rund 2 000 Hektoliter Gerstensaft gezapft werden. Vier Wochen dauert es, so Patrick Schad, bis das frisch gebraute Bier aus den acht Lagertanks direkt zum Zapfhahn darf. "Dann ist das Bier erst fertig", sagte er.

Das Gasthaus wird im März allerdings unter anderem Namen neu eröffnet. "Die gläserne Privatbrauerei Schad" soll es dann heißen. Wegen eines Streits mit seinem Bruder Gunnar hatte Hauke Schad, der angestammte Schad-Gastronom, das Domizil in der Reilstraße nach einer Räumungsklage verlassen müssen. Dabei hatte er auch die bisherige Brauanlage ausbauen lassen.