Emil-Nolde-Schau in Halle Emil-Nolde-Schau in Halle: Nolde ist ein Besuchermagnet
HAlle/MZ - Seine Bilder ziehen das Publikum magisch in den Bann - und in die Moritzburg. Die Emil-Nolde-Schau „Farben heiß und heilig“ sahen bis jetzt 6 500 Besucher. „Das ist außergewöhnlich viel“, zieht Museumssprecherin Evelyn Lukowczyk eine Bilanz der ersten zwei Ausstellungswochen. Die Besucherzahlen haben jetzt schon einen Stand erreicht, den andere Ausstellungen erst am Ende verzeichnen.
Und auch das Rahmenprogramm der Schau, die noch bis zum 28. Juli zu sehen ist, kann nicht über Besuchermangel klagen. So reichten die Stühle für die szenische Lesung der Sprechbühne, die den Kunststreit von 1913 um den Ankauf von Noldes „Abendmahl“ vorstellte, nicht für die über 100 Besucher aus. Abhilfe gab es dann durch zusätzliche Sitzgelegenheiten.
Und auch am Sonntag zum internationalen Museumstag treten die Studenten der Sprechbühne wieder auf: „Kunst ist eben selbst meine Sprache“ heißt das Programm diesmal, bei dem es um den Briefwechsel zwischen Emil Nolde und Max Sauerlandt, dem damaligen Direktor des Kunstmuseums Halle geht. Um 18 Uhr ist Beginn.
Unter der künstlerischen Leitung von Martina Haase, Sprechwissenschaftlerin an der Uni Halle, werden dann Hanna Gegenheimer, Friederike Küstner, Lucia Rademacher und Mirjam Vogel auf der Bühne mitten in der Nolde-Austellung stehen - zum ersten Mal. „Jedes Projekt wird mit neuen Studenten besetzt, sodass es immer das erste Mal für jeden Einzelnen ist“, erklärt Martina Haase das Prinzip. Seit zwanzig Jahren begleitet sie mit der Sprechbühne Ausstellungen in der Moritzburg.
Gelegenheit, beide Programme zu sehen, gibt es am 16. Juni ab 18 Uhr. Aber auch für Kinder bietet das Museum in den Pfingstferien ein besonderes Nolde-Programm: In einer Ferienwerkstatt können Mädchen und Jungen die Südsee-Reise des Malers mit dem Bau von Trommeln und Schmuck nachempfinden. Im Herbst 1913 waren Nolde und seine Frau als Mitglieder einer Deutsch-Neuguinea-Expedition aufgebrochen, um fremde Länder und Kulturen kennenzulernen.