Aus Klinik verschwunden Eltern in Sorge um vermisste Mia aus Halle (Bild im Text)
Die 15-jährige Mia hat am Montagabend die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie zusammen mit einer weiteren Patientin verlassen. Nun sucht ihre Familie nach ihr.

Halle (Saale)/MZ - Am Montagabend hat Madeleine Nöske den Anruf aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Halle erhalten. Ihr wurde mitgeteilt, dass ihre Tochter Mia nicht mehr in ihrem Zimmer ist. Die Mutter erfuhr, dass ihre 15-jährige Tochter zusammen mit einer weiteren Patienten die Klinik verlassen hat und die beiden ihre Handys zurückgelassen haben. Wo sie sich aufhalten, ist nach wie vor nicht klar.
Die Mutter erzählt, dass noch an dem Abend Polizeibeamte nach den beiden Mädchen suchten, ein Polizeihund aber keine Spur fand. Eine Freundin der Mutter habe mit ihrem Mann ebenfalls sogleich die Suche gestartet, mit Taschenlampen im Bereich des Thüringer Bahnhofs. An einer Tankstellen hätten sie erfahren, dass die Mädchen dort waren, auch etwas kauften und danach wohl in Richtung Bahnhof gingen.

Dort suchte Madeleine Nöske nach ihrer Tochter, wie sie sagt. „Ich habe rumgefragt, Polizisten angesprochen.“ Seitens der Polizei sei ihr dann gesagt worden, man könne nur abwarten, bis die Mädchen aufgegriffen werden beziehungsweise wieder auftauchen. Und dass es etwas länger dauern könnte, sollten die Mädchen in einen Zug gestiegen sein. Inzwischen habe die Polizei ihr mitgeteilt, dass Videoaufnahmen vom Bahnhof gesichtet wurden und ihr versichert, dass sich gekümmert wird.
Mia sollte für sechs Wochen in Klinik bleiben
Ein Sprecher des Polizeireviers in Halle bestätigt auf MZ-Nachfrage, dass zwei Mädchen abgängig sind und Kollegen den Fall prüfen. Eine Öffentlichkeitsfahndung hat die Polizei bisher nicht herausgegeben. Auch Jan-Stephan Schweda, Sprecher des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara, zu dem die Jugendpsychiatrie gehört, bestätigt den Fall und betont: „Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen.“ Zum Krankheitsbild dürfe er indes keine Auskunft geben.
Madeleine Nöske sagt, dass ihre Tochter das zweite Mal in stationärer Behandlung ist und bei ihr eine schwere Depression diagnostiziert worden sei. Der Aufenthalt in der Klinik in Halle sei für sechs Wochen angesetzt. Sie habe die Klinik aber kürzlich schon einmal verlassen, um eine Bekannte zu besuchen. „Danach ging sie wieder zurück“, wie die Mutter sagt und betont: „Sie ist freiwillig da.“ Madeleine Nöske hofft, dass ihre Tochter bald zurückkommt.
Mia trägt vorwiegend Schwarz, ist sehr schlank und etwa 1,70 Meter groß. Das andere Mädchen trug zuletzt rote Kleidung und hat bunte Haare.