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Elektroschrott Elektroschrott: Sortieranlage für "gefährliche Abfälle"

Von Michael FALGOWSKI 17.02.2014, 22:12

Halle (Saale)/MZ - Der Stadtwerke-Konzern eröffnet mitten in Halle eine sogenannte „Anlage zur sonstigen Behandlung von gefährlichen Abfällen“. Es handelt sich um ein ganz neues Geschäftsfeld für die Stadtwirtschaft: „Auf dem Gelände in der Äußeren Hordorfer Straße soll die erste Anlage zur Vorsortierung und Demontage von Elektro- und Elektronikschrott errichtet werden“, erläutert Iris Rudolph, Sprecherin der Stadtwerke. „Gefährliche Abfälle“ sei dabei lediglich ein Begriff, den das Elektro- und Elektronikgerätegesetz vorschreibt, worunter beispielsweise Batterien, Leuchtmittel, Kondensatoren zu verstehen sind. „Eine Gefahr bei der Demontage und der sortenreinen Bereitstellung in der Anlage besteht nicht“, versichert die Stadtwerkesprecherin. Anfang März soll die Elektroschrott-Anlage der Stadtwirtschaft offiziell eröffnen. Für sie können zwei bereits bestehende Hallen genutzt werden - für Elektroschrott der sogenannten Sammelgruppe drei wie Drucker, Maus, Tastatur, Radio und Fernsehgeräte, Kameras und ähnliches. Außerdem noch für Geräte der Sammelgruppe 5, zu der Staubsauger, Toaster, Kaffeemaschinen, Bügeleisen oder Kinderspielzeug mit Motor gehören.

Die Stadtwerke wollen stärker als bisher an den Elektroschrott der Hallenser herankommen. Vor einigen Tagen wurden sechs spezielle Container für Elektro-Kleingeräte aufgestellt (Mühlpforte, Jupiterstraße, Paul-Singer-Straße, Wilhelm-Busch-Straße, Elbestraße / Stadtforststraße und Karl-Liebknecht-Platz. Es gibt Nachholbedarf: Bundesweit wurden 2012 pro Einwohner 1,14 Kilogramm Kleingeräte abgegeben, in Halle waren es nur 0,67 Kilogramm.

Dies alles können Hallenser schon jetzt bei der Stadtwirtschaft kostenlos abgeben. Bisher wurden diese Geräte aber nur in Containern sortiert und dann zu entsprechenden Entsorgungsfachbetrieben gebracht - außer Leuchtstoffröhren.

Nun aber wollen die Stadtwerke das Geschäft offenbar selber machen. Das Unternehmen möchte immerhin maximal 7 000 Tonnen Elektroschrott jährlich verarbeiten. „Dies wird nicht nur Tonnage aus Halle sein.“ Die Anlage ziele nicht auf die Gewinnung von Edelmetallen, sondern auf Reduzierung von Abfällen und Gewinnung von Rohstoffen. Sortenrein stelle man die entsprechenden Materialien dann insbesondere der Metallindustrie zur Verfügung.

Zur Höhe der Investitionen oder zur Anzahl neuer Jobs gab es jedoch keine Erläuterungen vom kommunalen Stadtwerke-Konzern. Das Landesverwaltungsamt hatte die Anlage per Anzeige bekanntgemacht. Allerdings ohne Informationen, um welche gefährlichen Abfälle es sich handelt. Oder wo sich die Anlage befinden soll.