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Elefanten-Kurator hört auf Elefanten-Kurator hört auf: Ein Leben für den Zoo Halle

Von Katja Pausch 07.05.2017, 10:00
Der ehemalige Elefanten-Kurator und Technische Leiter Frank Müller ist im Ruhestand. „Seinen“ Elefanten bleibt er aber treu.
Der ehemalige Elefanten-Kurator und Technische Leiter Frank Müller ist im Ruhestand. „Seinen“ Elefanten bleibt er aber treu. Zoo Halle

Halle (Saale) - Auch an seinem letzten Arbeitstag hat Frank Müller das Sprechfunkgerät immer am Mann. Könnte ja sein, dass er plötzlich irgendwo auf dem Reilsberg gebraucht wird. So wie in den vergangenen fünf Jahrzehnten, in denen der Hallenser immer für den halleschen Bergzoo und seine Tiere da war. Nun geht der langjährige Elefanten-Kurator und Technische Leiter des Zoos Halle in den Ruhestand.

Schon als Kind war Frank Müller fast jeden Tag im Zoo. Kunststück: Sein Großvater war Elektriker und hat viele Elektro-Arbeiten für die Stadt und den Zoo erledigt. „Und da war ich immer mit dabei “, erinnert sich Müller, der sich besonders für die Pferde und die Elefanten interessiert hatte. Vor allem zu Frieda, der legendären Elefantendame, hatte der junge Hallenser engen Kontakt.

2006 übernahm Frank Müller die technische Leitung im Zoo Halle

Nach der Lehre zum Zootierpfleger und dem späteren Meister war Müller zunächst in verschiedenen Revieren beschäftigt, dann eröffnete sich ihm und seiner Frau Monika - wie er Zootierpfleger - 1977 die Möglichkeit, den Heimattierpark in Suhl aufzubauen und zu leiten. „Dort haben wir viele Erfahrungen gesammelt, die wir dann auch in Halle nutzen konnten“, so Müller. Gemeinsam absolvierte das Ehepaar, dessen Tochter heute in Berlin Tierärztin ist, ein Fernstudium in Agrarwissenschaft - mit erfolgreichem Diplom.

2006 kehrten beide zurück und Frank Müller übernahm die technische Leitung im Zoo und das Kuratorium für die Afrikanischen Elefanten. „Ich durfte die Fertigstellung des neuen Elefantenhauses miterleben“, so Müller. Was ihm besonders in Erinnerung geblieben ist in seinen 50 Berufsjahren?

Technischer Leiter im Zoo Halle: „Es gab viele schöne und auch traurige Momente“

„Es gab viele schöne und auch traurige Momente“, sagt er heute - und meint damit nicht nur die Elefantengeburten im halleschen Zoo. Kurioses gab es aber auch: Kamele gelangten einst in den 70ern zu Fuß vom Bahnhof zum Zoo, und einmal war ein ausgebüxter Steinbock im Wasserweg in den Hof gelangt und durch das Fenster wieder entwischt.

„Einen anderen Steinbock haben wir mal aus den Posthornteichen gefischt“, erinnert sich der 65-Jährige. In Zukunft wird sich Frank Müller gemeinsam mit seiner Frau dem Familienhobby widmen: Beide lieben die Reit- und Fahrtouristik. Und beide bleiben dem Zoo treu. (mz)