Eishockey Eishockey: Krimi in Schimanskis Revier
DUISBURG/MZ. - Einen knappen Kilometer entfernt vom Fuchsbau, der Spielstätte des EV Duisburg, wurden unzählige Folgen mit Götz George als Tatortkommissar Schimanski gedreht. Irgendwie war diese Atmosphäre am Freitag im ersten Aufstiegsspiel der Saale Bulls allgegenwärtig. Spannung pur war angesagt, jede Menge Nervosität war dabei. Und am Ende stand eine unglückliche 2:3 (0:1, 2:1, 0:1)-Niederlage.
"Es war schwer. Wir haben die ganze Saison gegen relativ schwache Gegner gespielt. Jetzt verlieren wir so unglücklich. Aber wir können mithalten", meinte Tomas Burian. Genau das registrierte auch Trainer Jiri Otoupalik. "Wir sind für kleine Fehler bestraft worden. Auf diesem Niveau ist das normal. Wür müssen das noch lernen und werden es auch während dieser Aufstiegsrunde schaffen."
Halle begann sichtlich nervös. Kein Wunder, in Duisburg wurde ganz anderes Eishockey gespielt als die ganze lange Saison zuvor. Schnell, mit vollem Körpereinsatz, ständig auf Fehler des Gegners lauernd. Die Abwehr machte in dieser Zeit Fehler, verlor einfache Zweikämpfe. So auch in der zwölften Minute. Roy Hähnlein verlor den Puck, Mats Schödel sagte Danke. Duisburg führte 1:0. Die Saale Bulls hatten die Quittung bekommen für ihren übertriebenen Respekt vor dem Gegner. Dennoch die Erkenntnis von Co-Trainer Uwe Liebetrau nach 20 Minuten: "Hier geht was, spielerisch können wir mithalten."
Auch der zweite Gegentreffer nach 22 Minuten durch Anton Bader konnte nicht mehr schocken, zumal jetzt auch die im ersten Drittel noch sehr ruhigen 80 mitgereisten Fans der Saale Bulls wach wurden. Erst zehn Minuten vor Spielbeginn aus dem Freitagabend-Stau angekommen, übernahmen sie das Kommando hinter ihrem riesigen Plakat: "Drei Punkte aus Duisburg holen, dann Bad Nauheim den Arsch versohl'n." Auch die Spieler hatten verstanden, wurden immer mutiger. In der 29. Minute machte Sebastian Lehmann das lange verdiente 1:2, nur drei Minuten später traf Kapitän Jedrzej Kasperczyk nach abgewehrtem Lehmann-Schuß zum 2:2 ins leere Tor.
Erneuter Rückschlag dann im dritten Drittel. Duisburgs Franz Fritzmeier traf in der 47. Minute zum 3:2. Dann erreichte die Spannung vier Minuten und zwölf Sekunde vor der Schluss-Sirene ihren Höhepunkt. Ebenjener Fitzmeier bekam nach einer Attacke mit dem zu hohen Schläger und anschließender Verletzung von Martin Miklik eine Spieldauerstrafe. Halle hatte nun alles selbst in der Hand. Doch es half nichts, der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen. Gregor Stein traf fünf Minuten vor Schluss nur den Pfosten. Trotzdem die Erkenntnis: In dieser Aufstiegsrunde geht etwas. Schon morgen (18 Uhr) gegen Bad Nauheim?