Eishockey Eishockey: Der nächste Anlauf gegen Ivonne Schröder
Halle (Saale)/MZ. - Jens Schwabe kann sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen. Er freut sich diebisch auf das Duell am Freitagabend in der Volksbank-Arena. Der Trainer von Tornado Niesky zählt genüsslich auf, was die Fans der Saale Bulls so gar nicht gern hören: "Gegen keine andere Mannschaft haben wir in dieser Saison so viele Punkte geholt."
Stimmt, das erste Heimspiel am 28. Oktober haben die Saale Bulls erst in der Verlängerung gewonnen, die beiden Auswärtsspiele im Dezember gingen jeweils nach Penalty-Schießen verloren. Nach dem letzten Auftritt, der eigentlich als familiärer Ausflug am zweiten Weihnachtsfeiertag geplant war, sagte Saale-Bulls-Präsident Daniel Mischner entwaffnend ehrlich: "Niesky können wir einfach nicht."
Am Freitag also der vierte und letzte Anlauf in dieser Saison. Und der wird vermutlich wieder zum Duell alle gegen eine. Und diese Eine ist Ivonne Schröder. Die Torhüterin von Niesky ist inzwischen so etwas wie das Wahrzeichen der Mannschaft. "Es nervt natürlich schon ein bisschen, wenn alle Auswärtigen zuerst und meist auch nur nach Ivonne fragen. Das ist natürlich etwas Außergewöhnliches. Aber sie steht ja bei uns nicht im Tor, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie Leistung bringt und mit den meisten ihrer männlichen Kollegen mithalten kann", erzählt Schwabe.
Ivonne Schröder, inzwischen 23 Jahre und sechs Monate alt, hat wie fast alle aus dem Team von Tornado Niesky das Eishockeyspielen im nur 35 Kilometer entfernten Weißwasser gelernt und musste sich von frühester Jugend an gegen Jungs durchsetzen. Das gelang bis hinein in die Männermannschaft und bis zur letzten Saison auch gegen Robert Wolfermann, der dann im Sommer zu den Saale Bulls wechselte. "Das war schon ein bisschen schade, denn die beiden waren zuletzt ein gutes Paar mit sehr konstanten Leistungen", sagt Schwabe. Sagt dann aber auch, dass er sich für Robert Wolfermann freut: "Ich habe gehört, dass er in Halle ganz schnell der Publikumsliebling wurde. Das hat er sich auch verdient, er ist ja auch ein Pfundskerl."
Wolfermann wurde im Sommer eigentlich nur als die Nummer drei hinter Lukas Steinhauer und Jonas Langmann, den beiden Leihgaben von den Hannover Scorpions, geholt. Als ein Mann der Zukunft. Und die könnte in Halle schneller als gedacht beginnen. Denn Steinhauer, der aktuelle deutsche U-20-Nationaltorwart, steht bei EHC München zurzeit hoch im Kurs und soll im Sommer in die DEL wechseln.
Das Spiel in der Volksbank-Arena beginnt am Freitag um 20 Uhr.