1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Nach einer Sage: Einwohner baut Basilisk für Neutz

EIL

Nach einer Sage Einwohner baut Basilisk für Neutz

Um an die Geschichte des Dorfes zu erinnern, wird im April ein Basilisk aufgestellt. Das steckt dahinter.

Von Luisa König 30.03.2024, 10:00
Der Basilisk aus Stahl wurde aus Eigeninitiative gebaut und soll das Dorf ab Ende April zieren.
Der Basilisk aus Stahl wurde aus Eigeninitiative gebaut und soll das Dorf ab Ende April zieren. (Foto: Rainer Hesse)

Neutz/MZ - Seit sechs Jahren lebt Rainer Hesse in Neutz, doch schon als Kind war er jährlich dort, um seine Familienmitglieder zu besuchen. Für ihn bedeutet der Ort Heimat. Einer der Gründe, warum er im vergangenen Jahr mit daran beteiligt war, den Heimatverein Pro Neutz zu gründen. „Damit ist es einfacher, Dinge zu organisieren“, so der 73-Jährige. Gemeint sind die jährlich stattfindenden Events, wie das Frühlingserwachen, Kinderfest, Sommerfest oder Adventsglühen.

Sein Ziel ist es, den Ort, der etwa 243 Einwohner zählt, zu verschönern und lebenswert zu machen. Der nächste Schritt dazu soll im April stattfinden – die Einweihung einer Basilisken-Statue neben dem Dorfteich. Denn wer den Ort gut kennt, weiß, dass die Sagenfigur eine bedeutende Rolle spielt und schon in der Wetterfahne der Dorfkirche verewigt ist. So soll ein Drachenweibchen, laut Sage, unter der Kirche fünfzehn Eier ausgebrütet haben. Alle Einwohner, die ihr zu nahe kamen, habe sie mit ihrem tödlichen Atem angehaucht, so auch den Pfarrer. Erst als ein Edelmann vorbeikam und dem Drachen einen Spiegel vor die Nase hielt, konnte der Fluch beendet werden. Das Weibchen atmete sich selbst an und starb dadurch.

Stein mit abdrücken der Eier noch heute zu sehen

Noch heute kann man an der Dorfkirche den Stein sehen, an dem sich die 15 Einlassstellen der Eier befinden sollen, zeigt Thomas Herrmann von der Kirchengemeinde. Die Idee, den Basilisken zu bauen, hatte allerdings Siegfried Kluge. „Er ist auf mich zugekommen und hat mir seine Skizze gezeigt“, erinnert sich Hesse an eine Situation im November. Er könne die Statue aus Stahl zwar bauen, sei aber kein Künstler und bräuchte eine Schablone. Die zeichneten ihm zwei Schülerinnen aus dem Ort, die das Burggymnasium Wettin besuchen, in Originalgröße. Und dann hieß es nur noch abmalen und zusammensetzen.

Aktuell steht der 2,4 Meter hohe und 1,4 Meter breite Basilisk noch auf dem Privatgrundstück. Doch das Fundament neben dem Dorfteich wird schon vorbereitet. Am 30. April ab 17 Uhr findet die feierliche Einweihung statt. „Ein würdiger Anlass, diesen mit einem Glas Sekt und einem kleinen Imbiss zu begehen“, so Hesse. Alle Interessierten sind dazu eingeladen.