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Einkaufen mit Lieferservice Einkaufen mit Lieferservice: Für Versorgung ist gesorgt

Von Silvia Zöller 22.04.2020, 13:30
Azubi Benjamin Derp packt Einkäufe zusammen, die über den MZ-Lieferdienst zu den Kunden gebracht werden.
Azubi Benjamin Derp packt Einkäufe zusammen, die über den MZ-Lieferdienst zu den Kunden gebracht werden. Silvio Kison

Halle (Saale) - Käse und Wurst sind aufgebraucht, das Toilettenpapier geht dem Ende zu und Eier sind auch keine mehr da - was tun, wenn man aufgrund des Coronavirus entweder in Quarantäne ist oder als Mensch mit Vorerkrankungen lieber zu Hause bleiben möchte?

Seit gut zwei Wochen bietet das Edeka-Center Weidauer an der Merseburger Straße in Zusammenarbeit mit dem Zustelldienst der Mitteldeutschen Zeitung einen Lieferservice an: Telefonisch bestellen und die Waren kommen in der Regel am nächsten Tag gegen Nachmittag zu hause an.

„Bei uns gehen jeden Tag Bestellungen ein“

„Bei uns gehen jeden Tag Bestellungen ein“, freut sich Center-Leiterin Sandra Weidauer. In Zeiten der Corona-Krise will sie mit ihren Mitarbeitern auf Solidarität und Rücksicht setzen und will Menschen in der momentanen Situation unterstützen. „Gerade in der Osterzeit war dieser zusätzliche Service eine große Herausforderung. Aber wir bewältigen das, weil wir helfen möchten“, sagt sie.

Sandra Weidauer selbst und andere Mitarbeiter, vor allem aber Auszubildender Benjamin Derb packt die Einkäufe zusammen, bei denen Kunden aus 75 Artikeln auswählen können. „Benjamin Derb weiß, wie es läuft. Und dass der Kühlakku wichtig ist, der in die Abholkiste eingelegt wird“, sagt Sandra Weidauer.

„Bis zum 2. Mai bieten wir den Service an.“

Dem 29-Jährigen traut sie die Aufgabe aus einem besonderen Grund zu: Er war im Vorjahr der beste Auszubildende des Landes über alle Berufsfelder hinweg und erreichte mit 99,5 von 100 möglichen Punkten ein schlichtweg unglaublich gutes Ergebnis bei der Prüfung. Benjamin Derb legt nun ein drittes Lehrjahr drauf, um dann einen Abschluss als Einzelhandelskaufmann zu haben.

Eigentlich sollte der Lieferservice nur bis zum 30. April begrenzt sein, doch dann steht schon wieder der 1. Mai als Feiertag und mit einem langen Wochenende an. Deswegen sagt Sandra Weidauer: „Bis zum 2. Mai bieten wir den Service an.“ Schließlich habe sich auch die angespannte Situation zu Beginn der Krise etwas entspannt.

„Über Betreuungsschichten konnten wir die Probleme lösen“

Auch im Center an der Merseburger Straße waren die Öffnungszeiten zunächst etwas verkürzt, zur Entlastung der Mitarbeiter. Denn auch hier hatten einige Mitarbeiter wegen der Schließung der Kitas keine Möglichkeit zur Kinderbetreuung und mussten zu Hause bleiben. „Aber über Betreuungsschichten konnten wir die Probleme lösen“, freut sich die Chefin. „Es ist ein Spagat, aber unser Team funktioniert einfach gut.“

Und so konnte das Center wieder zu den bisherigen Öffnungszeiten zurückkehren - natürlich mit Mindestabstand und Hygieneregeln. Unterstützung gab es dabei von einer Hallenserin, die über soziale Netzwerke ihre Hilfe angeboten hat und über 100 Nase-Mund-Masken für die Belegschaft genäht und kostenfrei übergeben hat. „Dafür habe ich ihr einen Gutschein und ein kleines Geschenk gegeben, das wollte sie erst gar nicht annehmen.“

Häufiges Händewaschen und Desinfektion

Ihre Mitarbeitern lässt Sandra Weidauer jedoch selbst entscheiden, ob sie Mundschutz tragen oder nicht, weil damit die Verständigung schwieriger werde. „In meinen Augen ist zudem häufiges Händewaschen und Desinfektion besser als das Tragen von Handschuhen, bei denen nachweislich Hauterkrankungen durch zu langes Tragen entstehen können“, ergänzt sie.

Ohnehin laufe es auch im Edeka-Markt immer mehr in Richtung Normalität. Hamsterkäufe seien nicht mehr zu beobachten. „Ich würde mich freuen, wenn diejenigen, die Hamsterkäufe getätigt haben und diese Produkte vielleicht gar nicht verbrauchen, an die Tafel der Evangelischen Stadtmission oder andere gemeinnützige Vereine spenden“, so Weidauer.

>>Der Hilfsdienst der MZ in Kooperation mit dem Edeka-Center in der Merseburger Straße richtet sich an Leser in Halle und dem nördlichen Saalekreis, die etwa aus gesundheitlichen Gründen ihr Zuhause nicht verlassen können. Über die kostenfreie Hotline 0800/1240000 können die Leser montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr aus einer Liste von 75 verschiedenen Produkten bestellen. (mz)