Ein Banker im Ehrenamt

HALLE /MZ. - Seine soziale Ader hat er dabei schon sehr früh entdeckt - wenn er sich um seine drei jüngeren Geschwister kümmerte. Mit 14 Jahren kam er dann über die Freiwilligen-Agentur zum Krokoseum der Franckeschen Stiftungen. Dort werden vor allem bedürftige Kinder betreut. Weil ihm dieses Projekt so gut gefallen hat, engagierte er sich auch in verschiedenen Schulhorten.

Da war es fast folgerichtig, dass er in den halleschen Kinder- und Jugendrat gewählt wurde, im Landesschülerrat von Sachsen-Anhalt saß und beratendes Mitglied im Jugendausschuss von Halle war.

Als er später von dem bundesweiten Netzwerk der Youth-Bank hörte, war er sofort begeistert. Diese Bank vergibt an kreative junge Leute Geld, damit sie ihre Ideen verwirklichen können. Seit der Gründung vor drei Jahren konnten auf diese Art und Weise rund 30 Projekte gefördert werden, zum Beispiel ein kleines Kunstwerk, das nun in einem Jugendtreff hängt sowie studentische Sportprojekte. Um Geld ausgeben zu können, ist Philipp immer auf der Suche nach Sponsoren. Vor wenigen Tagen erst waren Youth-Banker aus ganz Deutschland zu Gast in Halle - beim jährlichen Netzwerk-Treffen. Derzeit konzentriert sich Philipp jedoch auf ein noch im Aufbau befindliches Projekt, das ihm sehr am Herzen liegt. Es heißt Lambda und soll jungen Leuten helfen, ihre sexuelle Orientierung zu finden.

Und aus seinem Einsatz bei der Aids-Hilfe hat er ein Bundesfreiwilligenjahr gemacht, das gerade läuft. Danach möchte Philipp gern Lehrer werden. "Ein Studium kommt für mich aber nur in Halle in Frage", sagt er. Denn seine ehrenamtliche Arbeit will er keinesfalls aufgeben, dazu ist sie ihm viel zu sehr ans Herz gewachsen.