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Rückkehr zum Jugend-Trainer Dominic Bösel trennt sich von Dirk Dzemski: Boxer sucht sein Glück bei neuem Trainer

Von Christoph Karpe 27.04.2018, 09:06
Dominic Bösel (l.) und Dirk Dzemski gehen nicht im Streit auseinander.
Dominic Bösel (l.) und Dirk Dzemski gehen nicht im Streit auseinander. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Die Nachricht, die Sachsen-Anhalts Vorzeige-Boxstall SES, am Freitagvormittag verschickte, schlug ein wie eine rechte Gerade: „Halb-Schwergewichts-Europameister Dominic Bösel wird ab sofort mit seinem neuen Trainer Rainer Rauchfuß arbeiten“, verkündeten die Magdeburger.

Heißt:  Nach über sieben Jahren gemeinsamer Arbeit trennt sich Bösel (28) von seinem Trainer Dirk Dzemski. Ein Paukenschlag. Schließlich hatte Dzemski seinen bisherigen Schützling in die erweiterte Weltspritze im Profibereich geführt.

Nun kehrt Bösel zurück zu seinen Wurzeln als Jugendlicher. Der Hallenser Rauchfuß (62) hatte ihn in seiner Zeit an der Sportschule in Halle zum deutschen Jugend-Meister der Amateure geformt.

Dominic Bösel: Zuletzt wenig überzeugend

Die Trennung von Dzemski ist tatsächlich im Guten verlaufen. „Ich habe Dirk Dzemski sehr, sehr viel zu verdanken. Er ist ein  großartiger Trainer, und wir haben bis zum Europameistertitel im letzten Kampf im März viele Erfolge feiern können“, ließ Bösel via SES-Mitteilung wissen. Weiter hieß es: „Nun ist es aber so wie fast überall: Man muss mal neue Impulse setzen und sich an neuen Dingen auch reiben.“ Dirk Dzemski ist Bösel auch gar nicht gram: „Wir gehen ja nicht im Unfrieden auseinander.“ Auch der Trainer, einst Boxer in Halle, spricht davon, „dass es auch mal notwendig ist, neue Impulse zu setzen und neue Wege zu probieren“.

Bösel und Rauchfuß trafen sich in Wittenberg

Und genau das soll der Karriere von Bösel einen neuen Kick verleihen. Im Juli 2017 hatte er den EM-Kampf gehen Karo Murat, gewiss kein Über-Boxer, ziemlich sang- und klanglos durch Abbruch verloren. Als er sich nun im März gegen Serhiy Demschenko (Italien) den EM-Titel holte, geschah auch das keineswegs mit einer Glanzleistung. Bösel spürte, dass er auf der Stelle trat, einen neuen Kick brauchte: „Es lag mir länger auf dem Herzen. Es ist zwischen uns anders geworden“, sagte er dem MDR. Seine Erkenntnis: „Für eine WM muss ich eine Schippe drauflegen.“

Am  9. Juni boxt er in Leipzig zunächst seinen Stallkollegen Enrico Kölling. Auch schon eine harte Nuss. Eine Niederlage kann sich Bösel nicht leisten. Also nahm er Kontakt zu Rauchfuß auf. Der berichtet: „Wir haben uns in Wittenberg beim Essen getroffen, da fragte mich Dominic. Das war für mich ein Ritterschlag. Ich stehe zur Verfügung, aber unter einer Bedingung: Ich bin der Chef“, so Rauchfuß.

(mz)