Döllnitz Döllnitz: Strabag stößt zur Deponie vor
Döllnitz/MZ. - Noch sind es nicht mehr als acht Leute, die einen Job bei der Firma Baumann & Burmeister GmbH gefunden haben. Doch es könnten bis zu 20 werden. Das Unternehmen ist zu hundert Prozent eine Tochtergesellschaft der Strabag. Am Jahresanfang hat sie ihren Sitz von Hamburg nach Halle verlegt, in den Trothaer Hafen. Der Chef Jürgen Diekers ahnt gute Geschäfte. Denn es geht um Müll. Besser gesagt um das, was bei Müllverbrennungsanlagen überall in Deutschland unten herauskommt: Asche und sonstige Rückstände. Den Ausstoß will B & B zu sich holen. Auf einer neu errichten Betriebsstätte im Deponiegelände soll noch Verwertbares wie Stahlschrott und Buntmetall aussortiert und der verbleibende Rest zu Schotter für den Straßenbau aufgearbeitet werden.
Eine lohnende Sache. Dafür, dass B & B, die Asche abnimmt, müssen die Öfen-Betreiber etwas bezahlen. Einen ersten Lieferanten aus Sachsen hat Diekers gefunden. "Das reicht aber nicht aus, um rentabel zu arbeiten." Da müsse noch mehr Material angeliefert werden. B & B plant mit 470 000 Tonnen pro Jahr. Auf einer zwei Hektar großen, befestigten Fläche soll die Sortierung erfolgen. Ein erster Teil ist hergerichtet. Diekers: "Bis Jahresende wird auch die zweite Ausbaustufe fertig sein." Dann will B & B 4,3 Millionen Euro investiert haben.
Bange um die notwendigen Aschenmengen muss Diekers nicht sein. Denn überall schießen jetzt Müllöfen aus dem Boden, auch in Lochau wird eine Verbrennungsanlage gebaut. Diekers: "Etwa ein Drittel der Menge, die oben als Hausmüll hineinkommt, fällt unten als Rückstand heraus."
Lastwagen, die eintreffen, müssen exakt gewogen werden. Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) probierte es am Terminal aus. "Ich bin glücklich über jede neue Firmenansiedlung", sagte sie. Die Strabag sieht in Halle einen strategischen Standort. Gleich zwei Konzernvorstände, Ralf Jansen und Kurt Krieg, stießen mit Häußler auf ein erfolgreiches Gelingen an.